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Bundesamt für Naturschutz

Monitoring auf Flächen des Nationalen Naturerbes: Kartierer*innen gesucht!

Biologische Vielfalt
Insektenmonitoring
Monitoring
Digitalisierung
Bundesprogramm Biologische Vielfalt
Die Sicherung des Nationalen Naturerbes ist eine Erfolgsgeschichte im deutschen Naturschutz. Viele der Flächenempfänger*innen möchten die Entwicklung der ihnen anvertrauten Flächen von Beginn an dokumentieren und bauen dabei auf die Unterstützung von ehrenamtlichen Kartierer*innen.
Zuständiges Fachgebiet
Fachgebiet II 1.3 Terrestrisches Monitoring
Laufzeit
01.03.2020 - 28.02.2026
Fläche in Hektar
164.000 ha
Förderschwerpunkt
Weitere Maßnahmen von besonderer repräsentativer Bedeutung für die Strategie
Silbergrüner Schmetterling aus der Familie der Bläulinge sitzt auf einer gelbblühenden Pflanze
Silbergrüner Bläuling

Beschreibung

Hintergrund

Das Nationale Naturerbe (NNE) ist ein Gemeinschaftsprojekt von Bund, Ländern, Stiftungen und Naturschutzorganisationen. Seit dem Jahr 2005 verzichtet der Bund auf die Privatisierung von bedeutsamen Naturschutzflächen und überträgt diese unentgeltlich an Länder, an Naturschutzorganisationen oder Stiftungen. Ein Teil der Flächen verbleibt als „Naturerbe Bund“ im Bundeseigentum. Das NNE umfasst ehemals militärisch genutzte Gebiete, Flächen des „Grünen Bandes“ entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze, Flächen aus dem DDR-Volksvermögen sowie stillgelegte Braunkohletagebaue in Ostdeutschland. Ein mit der Übertragung verbundenes Ziel ist die natürliche Entwicklung der Wälder und die Pflege wertvoller Offenlandlebensräume. Bisher wurden 164.000 Hektar dauerhaft dem Naturschutz gewidmet. Das Projekt „Naturerbe-Netzwerk Biologische Vielfalt“ im Bundesprogramms Biologische Vielfalt unterstützt die neuen Flächeneigentümer*innen bei ihren vielfältigen Aufgaben – von der Naturerbe-Entwicklungsplanung, über die Arrondierung von Naturerbeflächen bis hin zum Monitoring.

Das Projekt

Um die Entwicklung der Flächen zu dokumentieren, verfolgen die Flächeneigentümer*innen das Ziel eines gemeinsamen Monitorings. In der AG NNE-Monitoring arbeiten verschiedene Organisationen zusammen, um Monitoringkonzepte für Naturerbeflächen zu entwickeln und zu etablieren. Da ein Großteil der Stiftungen und Verbände aber nicht über die Ressourcen verfügt, ein umfassendes Monitoring durchzuführen, wurde bei der Konzeption der Monitoringmodule besonderes Augenmerk darauf gelegt, den Aufwand möglichst gering zu halten und ehrenamtliche Aktive einzubinden. Außerdem wurde auf bereits bestehende Programme zurückgegriffen, um etablierte Methoden zu nutzen und bei der Auswertung der Daten bzgl. der Entwicklung der Flächen einen Vergleich mit der Gesamtlandschaft zu ermöglichen.

Folgende NNE-Monitoringmodule  wurden bereits erarbeitet: 

  • Waldmonitoring: Auf etwa zwei Drittel der Naturerbefläche wachsen Wälder. Für das Monitoring wurde ein standardisiertes Stichprobenverfahren entwickelt, das auf langjährige Erfahrungen bei der Bundeswaldinventur sowie der aktuellen waldökologischen Forschung basiert. Ziel des NNE-Waldmonitorings ist es, aus Naturschutzsicht wichtige Aussagen zur Bestandesstruktur, zum Totholz, zu Mikrohabitaten und zur Waldverjüngung zu ermitteln.

  • Fotomonitoring: Das Fotomonitoring widmet sich der bildhaften Erfassung von Veränderungen. Ein Teil des Nationalen Naturerbes wird der natürlichen Entwicklung überlassen. Das Fotomonitoring bietet eine Möglichkeit den Sukzessionsprozess zu dokumentieren. 

  • Vogelmonitoring: Der Dachverband Deutscher Avifaunisten (DDA) hat ein Konzept für das Monitoring der häufigen und seltenen Brutvögel auf Naturerbeflächen erarbeitet, das sich methodisch an den bundesweiten ehrenamtlichen Monitoringprogrammen orientiert.

  • Tagfaltermonitoring: Das NNE-Tagfaltermonitoring beruht im Wesentlichen auf der Methode des Tagfalter-Monitorings Deutschland (TMD), ein Projekt, das vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung - UFZ koordiniert wird. Die Lage der Zählstrecke wird beim NNE-Tagfaltermonitoring gemeinsam von Kartierenden und Flächeneigentümer*innen ausgewählt, um zu gewährleisten, dass möglichst alle wichtigen Tagfalter-Lebensräume der zum Teil sehr großen Flächen repräsentativ vertreten sind. 

Ausblick

Im Rahmen des Projekts „Naturerbe-Netzwerk Biologische Vielfalt“ soll ein langfristig wirksames Akteursnetzwerk aufgebaut werden. Dafür wurde in einem ersten Schritt eine Monitoring-Börse ins Leben gerufen. Hier können ehrenamtliche Kartierer*innen, die Interesse daran haben beim NNE-Monitoring mitzuarbeiten, recherchieren, ob in ihrer Nähe Flächen des Nationalen Naturerbes liegen für die Kartierer*innen gesucht werden und anschließend mit den Flächeneigentümer*innen in Kontakt treten. Gleichermaßen können sie auch ein Angebot einstellen. 
 

Projektträgerschaft

Naturstiftung David
Trommsdorffstraße 5, 99084 Erfurt
NABU-Stiftung Nationales Naturerbe
Albrechtstr. 14, 10117 Berlin
030 235939-150
030 235939-199

Beteiligte Partner

Jana Planek
Netzwerk Nationales Naturerbe

Kontakt im BfN

Melanie Neukirchen
Stellvertretende Leitung Fachgebiet II 1.3 Terrestrisches Monitoring
0228 8491-1468
Konstantinstr. 110, 53179 Bonn
Dr. Karin Reiter
Fachgebiet II 2.3 Nationales Naturerbe, dynamische Systeme und Klimawandel
0228 8491-1531
Konstantinstr. 110, 53179 Bonn
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