Moorklimaschutz an der Ostseeküste
Moorklimaschutz an der Ostseeküste
Hintergrund
Moore binden große Mengen des klimaschädlichen Gases Kohlendioxid, regulieren den Wasserhaushalt, sind wichtig für den Hochwasserschutz und bieten einer spezifischen Flora und Fauna Lebensraum.
Die Ostseeküste Mecklenburg-Vorpommerns ist durch zahlreiche ehemalige Küstenmoore gekennzeichnet. Doch die ursprünglich etwa 40.000 Hektar Küstenmoore sind heute überwiegend eingedeicht, entwässert und werden intensiv genutzt. Nur in einzelnen Fällen gelang bisher die Restauration, so dass sich derzeit der Zustand der abgetrockneten Küstenmoore weiter verschlechtert. Damit verbunden ist die massive Freisetzung klimaschädlicher Gase, ein Boden- und Höhenverlust, eine hohe Nährstofffreisetzung in die Küstengewässer sowie die Verschlechterung des Hochwasserschutzes.
Projekt
Im Rahmen des Verbundprojektes „Moorklimaschutz an der Ostseeküste“ sollen mehrere eingedeichte Moorflächen (Küstenpolder) umfassend restauriert werden. Damit werden folgende Ziele erreicht:
- Mit der Restauration von 850 Hektar Küstenmooren werden die klimaschädlichen Emissionen um 15.000 bis 25.000 Tonnen CO2-Äquivalente pro Jahr vermindert.
- Mehrjährige Messreihen der wissenschaftlichen Begleitforschung durch die Verbundpartner gestatten Aussagen zu den realen klimarelevanten Effekten der Stoff- und Klimagasemissionen vor und nach Moorrestauration. Neben der erwarteten Klimaschutzwirkung werden auf den restaurierten Moorflächen Daten zu wichtigen Ökosystemleistungen wie Moorwachstum, Hochwasserschutz, Nährstoffrückhalt, Grundwasserneubildung und Biodiversitätszuwachs erfasst. Diese neuen Erkenntnisse erlauben erstmals eine gezieltere Herangehensweise an die Restauration von Küstenmooren mit berechenbaren Auswirkungen für den Klima- und Naturschutz.
- Durch die Wiederherstellung ehemaliger Küstenmoore wird die andauernde Freisetzung klimaschädlicher Gase gestoppt und es verbessert sich signifikant und langfristig die Stabilität dieser Ökosysteme.
Maßnahmen
Die Maßnahmen konzentrieren sich auf 12 Küstenmoor-Abschnitte entlang der Küste Mecklenburg-Vorpommerns zwischen Rostock und der polnischen Ostseeküste. In den ersten Jahren werden die Restaurationsplanungen für alle Vorhabengebiete abgeschlossen. Wichtig dafür sind möglichst einvernehmliche Lösungen zwischen allen Beteiligten, die die Interessen der Gemeinden, Eigentümer*innen und Landwirt*innen ausgewogen berücksichtigen. Im Fokus stehen zudem Deichbaumaßnahmen zur Rückverlegung von Deichen, die auch dem Hochwasserschutz zugutekommen.
Mit dem Lehrstuhl für Moorkunde der Universität Greifswald und den Nährstoffspezialist*innen am Leibniz-Institut für Ostseeforschung Warnemünde (Verbundpartner) begleiten renommierte Forschungspartner*innen alle praktischen Maßnahmen. Dabei werden erstmals Kenntnisse über die Stoffströme von Kohlenstoff und Stickstoff auf Küstenmooren über mehrere Jahre vertieft, um den Ausstoß klimaschädlicher Gase von diesen Flächen wirksam zu reduzieren.
Zuwendung (bestimmt) für
Förderung durch
und Umwelt Mecklenburg-Vorpommern