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Bundesamt für Naturschutz

Moorklimaschutz an der Ostseeküste

Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz
Im Projekt „Moorklimaschutz an der Ostseeküste“ wird als Modellvorhaben im Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz (ANK) die Restauration trockengelegter Küstenmoore an mehreren Standorten in Mecklenburg-Vorpommern geplant und umgesetzt. Das Vorhaben unterstützt im ANK die Handlungsfelder 1 (Schutz intakter Moore und Wiedervernässung) und 3 (Meere und Küsten)
Bundesland
Mecklenburg-Vorpommern
Zuständiges Fachgebiet
Fachgebiet II 2.1 Biotopschutz und -management, Schutzgebiete
Laufzeit
15.03.2024 - 14.03.2034
Fläche in Hektar
850 ha
Finanzvolumen
27.809.226  €
Luftbild von einem Polder an der Ostseeküste nach Deichöffnung, im Osten Kubitzer Bodden
Polder an der Ostseeküste nach Deichöffnung

Moorklimaschutz an der Ostseeküste

Hintergrund 

Moore binden große Mengen des klimaschädlichen Gases Kohlendioxid, regulieren den Wasserhaushalt, sind wichtig für den Hochwasserschutz und bieten einer spezifischen Flora und Fauna Lebensraum.

Die Ostseeküste Mecklenburg-Vorpommerns ist durch zahlreiche ehemalige Küstenmoore gekennzeichnet. Doch die ursprünglich etwa 40.000 Hektar Küstenmoore sind heute überwiegend eingedeicht, entwässert und werden intensiv genutzt. Nur in einzelnen Fällen gelang bisher die Restauration, so dass sich derzeit der Zustand der abgetrockneten Küstenmoore weiter verschlechtert. Damit verbunden ist die massive Freisetzung klimaschädlicher Gase, ein Boden- und Höhenverlust, eine hohe Nährstofffreisetzung in die Küstengewässer sowie die Verschlechterung des Hochwasserschutzes. 

Projekt 

Im Rahmen des Verbundprojektes „Moorklimaschutz an der Ostseeküste“ sollen mehrere eingedeichte Moorflächen (Küstenpolder) umfassend restauriert werden. Damit werden folgende Ziele erreicht:

  • Mit der Restauration von 850 Hektar Küstenmooren werden die klimaschädlichen Emissionen um 15.000 bis 25.000 Tonnen CO2-Äquivalente pro Jahr vermindert.
  • Mehrjährige Messreihen der wissenschaftlichen Begleitforschung durch die Verbundpartner gestatten Aussagen zu den realen klimarelevanten Effekten der Stoff- und Klimagasemissionen vor und nach Moorrestauration. Neben der erwarteten Klimaschutzwirkung werden auf den restaurierten Moorflächen Daten zu wichtigen Ökosystemleistungen wie Moorwachstum, Hochwasserschutz, Nährstoffrückhalt, Grundwasserneubildung und Biodiversitätszuwachs erfasst. Diese neuen Erkenntnisse erlauben erstmals eine gezieltere Herangehensweise an die Restauration von Küstenmooren mit berechenbaren Auswirkungen für den Klima- und Naturschutz. 
  • Durch die Wiederherstellung ehemaliger Küstenmoore wird die andauernde Freisetzung klimaschädlicher Gase gestoppt und es verbessert sich signifikant und langfristig die Stabilität dieser Ökosysteme.

Maßnahmen

Die Maßnahmen konzentrieren sich auf 12 Küstenmoor-Abschnitte entlang der Küste Mecklenburg-Vorpommerns zwischen Rostock und der polnischen Ostseeküste. In den ersten Jahren werden die Restaurationsplanungen für alle Vorhabengebiete abgeschlossen. Wichtig dafür sind möglichst einvernehmliche Lösungen zwischen allen Beteiligten, die die Interessen der Gemeinden, Eigentümer*innen und Landwirt*innen ausgewogen berücksichtigen. Im Fokus stehen zudem Deichbaumaßnahmen zur Rückverlegung von Deichen, die auch dem Hochwasserschutz zugutekommen.

Mit dem Lehrstuhl für Moorkunde der Universität Greifswald und den Nährstoffspezialist*innen am Leibniz-Institut für Ostseeforschung Warnemünde (Verbundpartner) begleiten renommierte Forschungspartner*innen alle praktischen Maßnahmen. Dabei werden erstmals Kenntnisse über die Stoffströme von Kohlenstoff und Stickstoff auf Küstenmooren über mehrere Jahre vertieft, um den Ausstoß klimaschädlicher Gase von diesen Flächen wirksam zu reduzieren.

Zuwendung (bestimmt) für

Ostseestiftung
Georg Nikelski
Ellernholzstr. 1-3, 17489 Greifswald
Universität Greifswald
Prof. Dr. Gerald Jurasinski
Institut für Botanik und Landschaftsökologie
Soldmannstr. 15, 17487 Greifswald
Leibniz-Institut für Ostseeforschung Warnemünde (IOW)
Prof. Dr. Maren Voß
Seestr.15, 18119 Rostock

Förderung durch

Bundesamt für Naturschutz (BfN) mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) sowie durch das Ministerium für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume
und Umwelt Mecklenburg-Vorpommern

Kontakt im BfN

Eva Flinkerbusch
Leitung Fachgebiet II 2.1 Biotopschutz und -management, Schutzgebiete
0228 8491-1560
Konstantinstr. 110, 53179 Bonn
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