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Bundesamt für Naturschutz

Natürlich Hamburg!

Siedlungsbereich
Naturschutzgroßprojekt
Hamburg repräsentiert einen der größten deutschen städtischen Ballungsräume, der durch ein differenziertes Grünes Netz gegliedert wird, das aus Landschaftsachsen, den beiden Grünen Ringen mit Grün- und Parkanlagen sowie Naturschutzgebieten und dem Hamburger Biotopverbund besteht. Dieses Grüne Netz umfasst insgesamt mehr als 40.000 ha und damit über die Hälfte des Stadtgebiets, bietet Lebensräume für zahlreiche Pflanzen- und Tierarten und trägt aufgrund vielfältiger Ökosystemleistungen zur Lebensqualität der Bevölkerung bei.
Bundesland
Hamburg
Zuständiges Fachgebiet
Fachgebiet II 4.1 Landschaftsplanung, räumliche Planung und Siedlungsbereich
Laufzeit
Projekt I: 2017 – 2021 (Erstellung Pflege- und Entwicklungsplan) Projekt II: 2022 – 2032 (Maßnahmenumsetzung)
Fläche in Hektar
5378 ha
Lage
Naturraum: Schnittstelle der Geestlandschaften der Lüneburger Heide und der Schleswig-Holsteinischen Geest, des östlichen Hügellands Schleswig-Holsteins sowie des Urstromtals der Elbe
Finanzvolumen
Projekt I: 3,03 Mio. €, Projekt II: 22,46 Mio.  €
Das Foto zeigt einen großen Wiesenbereich, den großflächigen Öjendorfer See mit einer gehölzbestockten Insel sowie die Gehölzkulisse, überwiegend aus Laubbäumen, die den See an drei Seiten umgibt.
Öjendorfer Park mit gleichnamigen See

Beschreibung

Mit der Umsetzung des ersten Naturschutzgroßvorhabens in einer Großstadt will die Freie und Hansestadt Hamburg zeigen, wie öffentliches Grün so gestaltet werden kann, dass ökologische Anforderungen und Ansprüche der Erholungsnutzung und der Gartendenkmalpflege in Einklang gebracht werden können.

Die schutzwürdigen Teile von Natur und Landschaft in der Stadtlandschaft sollen dauerhaft aufgewertet und gesichert werden. Das Fördergebiet erstreckt sich über insgesamt 37 sogenannte Stadtnatur-Gebiete, davon 14 Naturschutzgebiete, 19 Parks und Grünzüge sowie entlang von 4 Magistralen

Die übergeordneten Projektziele für das Projekt II stellen sich wie folgt dar:

  • Sicherung, Regeneration und Neuentwicklung von gefährdeten oder naturnahen Biotopkomplexen,
  • Erhaltung und Neuentwicklung der extensiv genutzten Lebensräume in der Kulturlandschaft,
  • Stärkung der Artenvielfalt durch Förderung sowohl seltener aber auch der mittelhäufigen Tier- und Pflanzenarten,
  • Sicherung und Wiederherstellung vielfältiger Lebensräume für Tier- und Pflanzenarten im urbanen Raum,
  • Förderung des Miteinanders von Stadtbewohner*innen und Stadtnatur,
  • Schaffung neuer ästhetischer Stadtnatur-Bilder,
  • Verbesserung der Naturausstattung gegenüber den Auswirkungen des Klimawandels und
  • Einführung verbesserter, ökologischer Pflegepraktiken und nachhaltiger, lokaler Stoffkreisläufe.

Damit soll im Fördergebiet die Chance genutzt werden, das vorhandene Naturkapital in Form von vielfältigen Park- und Grünanlagen, Naturschutzgebieten, Biotopverbundflächen und auch entlang ausgewählter Verkehrsachsen aufzuwerten und der Bevölkerung die damit verbundenen Werte zu vermitteln. Die schutzwürdigen Teile von Natur und Landschaft in der urbanen Stadtlandschaft sollen dauerhaft gesichert und zu einer vielfältigen urbanen grünen Infrastruktur entwickelt werden.

Hauptziel des Projektes ist es, die Funktion der Park- und Grünanlagen als Lebensraum für Tiere und Pflanzen unter Berücksichtigung des Naturerlebens und der Erholung zu stärken sowie weitere Ökosystemleistungen der Naturschutzgebiete durch die Verbesserung der biologischen Vielfalt zu steigern.

Die naturschutzfachlichen Ziele für das Gesamtprojekt umfassen den Schutz und die Entwicklung der Biodiversität im gesamten Fördergebiet, die Stärkung sowohl des innerstädtischen als auch des länderübergreifenden Biotopverbundes am Stadtrand im Übergang zu den Ländern Niedersachsen und Schleswig-Holstein. Ferner sollen, Naturschutzgebiete gestärkt und aufgewertet werden sowie die naturnahe Entwicklung und das ökologische Management von Park- und Grünanlagen mit Festlegung von ökologischen Standards für alle Park- und Grünanlagen bei örtlich angepassten Pflegepraktiken erreicht werden.

Hamburg will im Projekt die Synergien zwischen Naturschutz, Freiraumplanung und Grünflächenpflege deutlich erhöhen und dabei alle beteiligten Akteure aus den für Umwelt, Landschafts-, Freiraum- und Grünplanung und Naturschutz zuständigen Fachämtern und Verbänden sowie die Hamburger Bevölkerung einbinden. Dabei soll der bisher bestehende scharfe Kontrast zwischen arten- und biotopschutzorientiertem Naturschutz auf der einen Seite und traditioneller Grünflächenpflege auf der anderen Seite zugunsten eines gemeinsamen Ansatzes aufgehoben werden. So wird die Biodiversität gestärkt und den Bürgerinnen und Bürgern neue naturnahe, extensive und ästhetisch ansprechende Bilder von Stadtnatur vermittelt.

In Hinblick auf die NSG sollen die im PEPL ausgewiesenen Maßnahmen in ihren Funktionen für die Sicherung von Populationen gefährdeter Arten und für die Ausbreitung dieser Arten in neue Lebensräume gestärkt werden. Maßnahmen des Biotopmanagements sollen sowohl den typischen Charakter der jeweiligen Lebensräume in den ausgewählten NSG untersetzen, als auch den Erlebniswert und das Naturerleben für die Besucher zu steigern. Hierzu werden behutsame Maßnahmen zur Besucherlenkung und Verbesserung des Naturerlebens für die Erholungssuchenden umgesetzt.

Zudem sollen die Maßnahmen zum Biotopmanagement sowohl in den öffentlichen Grünflächen als auch in den NSG zur Ergänzung und Verbesserung des Biotopverbunds in Hamburg beitragen und dabei deutlich über die kommunalen und landesspezifischen Aufgaben hinausgehen.

Die Ziele für eine integrierte Entwicklung umfassen die Stärkung des Bewusstseins für den Wert der biologischen Vielfalt in der Stadtbevölkerung. Dabei geht es zum einen um eine zeitgemäße Vermittlung von Informationen über Stadtgrün und Stadtnatur. Zum anderen sollen für die Stadtbevölkerung Tiere, Pflanzen und ihre Lebensräume im direkten Wohnumfeld erlebbar werden. Darüber hinaus ist die Aktivierung von bürgerschaftlichem Engagement ein wichtiges Ziel.

Eine weitere entscheidende Zielgruppe für den langfristigen Erfolg des Projekts sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Bauhöfe der Bezirksämter, denen die praktische Gestaltung und Pflege der Park- und Grünanlagen obliegt und die entsprechend qualifiziert werden sollen.

In sozioökonomischer Hinsicht ist es Ziel, die gleichberechtigte Integration der Belange des Naturschutzes in die städtebauliche Entwicklung der Freien und Hansestadt Hamburg zu erreichen. Dies bezieht die Stadtplanung, die Freiraumplanung, die Land- und Forstwirtschaft sowie die Grundstücksbewirtschaftung der öffentlichen Flächen ein.

 

Auftragnehmende

Freie und Hansestadt Hamburg | Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft
Barbara Engelschall
Projektleitung "Natürlich Hamburg"
Neuenfelder Str. 19, 21109 Hamburg
0175 1652042

Förderung durch

BMU/BfN, Freie und Hansestadt Hamburg

Kontakt im BfN

Jens Schiller
Stellvertretende Leitung Fachgebiet II 4.1 Landschaftsplanung, räumliche Planung und Siedlungsbereich
0341 30977-125
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