Öffnet eine externe Seite Link zur Startseite

Bundesamt für Naturschutz

Natur (er)leben! Kinder und Jugendhilfe packt an (KiJuNa)

Bundesprogramm Biologische Vielfalt
Das Projekt Natur (er)leben! Kinder und Jugendhilfe packt an (KiJuNa) zielt darauf ab, die Akteure der (stationären) Kinder- und Jugendhilfe für Biodiversität, Klima- und Naturschutz zu sensibilisieren. Hierfür werden für bildungsferne Kinder und Jugendliche Bildungskonzepte im Kontext Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) entwickelt und erprobt und in den Kinder- und Jugendhilfe-Einrichtungen etabliert.
Laufzeit
01.08.2023 - 31.07.2029
Finanzvolumen
1.800.000  €
Förderschwerpunkt
Weitere Maßnahmen von besonderer repräsentativer Bedeutung für die Strategie
Jugendliche bauen im Wald gemeinsam ein Hordengatter
Gemeinsam für einen stabilen Wald: Hordengatterbau

Natur (er)leben! Kinder und Jugendhilfe packt an (KiJuNa)

Hintergrund

Die massive Bedrohung durch den Klimawandel und der gravierende Rückgang der biologischen Vielfalt erfordern es dringend, über die bestehenden Grenzen der unterschiedlichen Systeme hinaus zu denken, zu handeln und sich zu vernetzen. Die Szenarien der Auswirkungen des Klimawandels und des Rückgangs der biologischen Vielfalt auf die Lebensbedingungen der nächsten Generationen sind nicht mehr zu ignorieren. Verantwortung für die nächste Generation beinhaltet auch die Verantwortung für Artenvielfalt und Klima als Lebensgrundlage der Menschen. Die öffentliche Aufgabe, die Natur als Lebensgrundlage für den Menschen zu erhalten und zu schützen, betrifft nicht nur einzelne Zielgruppen. Jede*r kann einen individuellen Beitrag leisten, von der Natur lernen, Natur erleben und nach den Leitlinien des Naturschutzes handeln.

Projekt

Kinder, Jugendliche, junge Erwachsene und Familien sowie Fachkräfte in der Kinder- und Jugendhilfe sollen im Projekt "Natur (er)leben! Kinder- und Jugendhilfe packt an"  für den Schutz der biologischen Vielfalt und des Klimas als gesamtgesellschaftliche Aufgabe sensibilisiert werden. In seiner Konzeption als Bildungsprojekt sollen dadurch handlungsorientiertes Wissen, Erfahrungen und Kompetenzen für den Schutz der biologischen Vielfalt und des Klimas vermittelt werden. Mit konkreten regionalen Beiträgen und Aktionen zum Erhalt der Natur werden Maßnahmen verstetigt, die langfristig Regionen und Menschen im Natur- und Klimaschutz unterstützen.

Im Rahmen des Projekts wird ein Curriculum für eine Weiterbildung zum/r Waldpädagog*in entwickelt und erprobt, das den besonderen Herausforderungen für die Kinder- und Jugendhilfe Rechnung trägt. Diese Weiterbildung wirkt als Angebot des BVkE über den Projektzeitraum hinaus, indem die Teilnehmer*innen nachhaltig dazu befähigt werden, Biodiversitäts- und Naturschutzaktivitäten in den Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe durchzuführen und dort zu verstetigen. Bereits im Projektzeitraum entstandene ökologische Aktionen in den Einrichtungen werden über Öffentlichkeitsarbeit und die Projekthomepage kommuniziert und dienen als Ideengeber.
 

Konkrete Maßnahmen

  1. Waldwochen mit Kindern und Jugendlichen

    Jährlich finden 10 Waldwochen in unterschiedlichen Gegenden in Deutschland in Kooperation von Bergwaldprojekt e.V. und dem Bundesverband Caritas Kinder- und Jugendhilfe statt, an denen Jugendhilfe-Einrichtungen mit Kindern, Jugendlichen und pädagogischen Fachkräften teilnehmen. Hier wird an einem standortnahen Ökosystem Naturschutz unter fachlicher Anleitung betrieben. Die Arbeiten sind Grundlage eines praktischen BNE-Ansatzes, der über das praktische Handeln sowohl Partizipation ermöglicht als auch Wissen zu ökologischen Zusammenhängen vermittelt und das soziale Miteinander stärkt. Dieser Praxis-Ansatz bereitet den Boden für die Etablierung einer Verstetigung des Engagements in ökologischen Projekten in den Einrichtungen. Die Waldwochen haben einen festen Rahmen, bieten aber auch ausreichend Spielraum, um auf die Bedürfnisse und Ressourcen der Kinder und Jugendlichen einzugehen. Ausgerichtet ist die Teilnahme für Kinder bzw. Jugendliche ab 12 Jahren.
  2. Kampagnen und Öffentlichkeitsarbeit

    Der Erhalt der ökologischen Vielfalt ist wichtig für unser Ökosystem. Daher ist es notwendig, auch junge Menschen, die in den Einrichtungen und Diensten der Erziehungshilfe leben, für dieses Thema zu sensibilisieren und die sozialpädagogische Arbeit entsprechend auszurichten. Kinder und Jugendliche werden darüber hinaus an der Planung und Erstellung von Jahreskampagnen beteiligt. Eine Projekt-Website wird über Projektergebnisse, Best-Practice-Beispiele und Termine informieren und Materialien zum Download (z. B. konkrete Handlungsleitfäden zur Vermittlung von Wissen über Natur- und Klimaschutz und nachhaltigen Einrichtungskonzeptionen) anbieten.
  3. Weiterbildung zum/zur Waldpädagog*in

    Die Zielgruppe in der Kinder- und Jugendhilfe benötigt besondere Rahmenbedingungen und Förderbedarfe. Daher wird projektbegleitend ein Curriculum für Waldpädagogik in der Kinder- und Jugendhilfe entwickelt. Auf unterschiedliche Entwicklungsphasen folgen jeweils eine Praxiserprobung und ggf. notwendige Anpassungen. Am Ende des Projektes steht eine erprobte Weiterbildung Waldpädagogik für den Bereich der Hilfen zur Erziehung.
  4. Ökologische Projekte in Einrichtungen

    Ausgehend von den Erfahrungen bei den Waldwochen, werden mit den Teilnehmer*innen und den Projektpartner*innen Konzepte und konkrete Projekte entwickelt, um in Jugendhilfeeinrichtungen (auf deren Gelände oder/und in deren Umgebung) im Rahmen der pädagogischen Arbeit bzw. auf institutioneller Ebene kleine und größere Projekte bzw. Maßnahmen zum Schutz der biologischen Vielfalt und des Klimas bzw. im Kontext von sozialer Nachhaltigkeit umzusetzen. Jugendhilfeeinrichtungen und -träger haben die Möglichkeit, sich mit unterschiedlicher Intensität daran zu beteiligen. Der Aufbau von Netzwerkstrukturen, die sich mit Naturschutz in der Kinder- und Jugendhilfe beschäftigen, ist geplant.
  5. Veranstaltungen

    Begleitend zu den Waldwochen wird jährlich ein zweitätiger Workshop für die teilnehmenden Einrichtungen angeboten, der praktische Themen der Waldwochen aufgreift (z. B. erste Hilfe im Wald, wie benutze ich eine Axt, …) sowie alle zwei Jahre eine Fachtagung. Beide Veranstaltungen dienen der Vermittlung von Wissen und der Weiterentwicklung des Projektes.
  6. Evaluation der Ergebnisse

    Das Projekt wird flankierend evaluiert, um die Wirksamkeit des Projekts zu untersuchen. Die Projektergebnisse sollen dazu dienen, eine empirisch belastbare Informationsgrundlage für eine nachhaltig orientierte Diskussion über die Verstetigung von Biodiversität, Umwelt- und Naturschutzzielen in den Konzeptionen der Erziehungshilfeeinrichtungen zu liefern.

Projektträgerschaft

Bundesverband Caritas Kinder- und Jugendhilfe (BVkE) e.V.
Catja Teicher
Karlsstr. 40, 79104 Flensburg
0761 200 759
Bergwaldprojekt e. V.
Veitshöchheimer Str. 1b, 97080 Würzburg

Förderung durch

Bundesamt für Naturschutz (BfN) mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV)

Kontakt

Programmbüro Bundesprogramm Biologische Vielfalt
0228 3821-1809
0228 3821-1440
Heinrich-Konen-Str. 1, 53227 Bonn
Zurück nach oben