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Bundesamt für Naturschutz

Naturerbe-Netzwerk Biologische Vielfalt

Digitalisierung
Bundesprogramm Biologische Vielfalt
Mehr als 156.000 Hektar Flächen wurden seit 2005 aus dem Bundeseigentum an Naturschutzorganisationen und die Bundesländer übertragen. Diese Flächen sollen als Nationales Naturerbe dauerhaft für den Naturschutz gesichert werden. Im Projekt „Naturerbe-Netzwerk Biologische Vielfalt“ sollen gemeinsam mit den Flächeneigentümerinnen und -eigentümern bundesweit wirksame Managementstrukturen und -standards geschaffen werden.
Laufzeit
01.03.2020 – 28.02.2026
Finanzvolumen
1.639.000 €
Förderschwerpunkt
Weitere Maßnahmen von besonderer repräsentativer Bedeutung für die Strategie
Eien Herde Koniks grast auf einer Naturerbefläche
Beweidung einer Naturerbefläche mit Koniks

Naturerbe-Netzwerk Biologische Vielfalt

Hintergrund

Mehr als 156.000 Hektar Flächen wurden seit 2005 aus dem Bundeseigentum unentgeltlich an die Bundesländer und an verschiedene Naturschutzorganisationen übertragen. Diese Flächen sollen als Nationales Naturerbe (NNE) dauerhaft für den Naturschutz gesichert werden. Gemeinnützige Organisationen, die vom Bund Flächen des Nationalen Naturerbes als Eigentümer übernommen haben, sind mit der Übernahme vertraglich die Verpflichtung eingegangen, die hohen Naturschutzanforderungen des Bundes zu erfüllen. Viele dieser Flächen sind jedoch in der naturschutzfachlichen Wertigkeit weit von ihrem Soll-Zustand und den qualitativen Anforderungen des Bundes entfernt. Den Flächeneigentümern entsteht ein erheblicher Arbeitsaufwand, um die Flächen in den gewünschten Zustand zu überführen.

Derzeit befinden sich etwa 24.000 Hektar der NNE-Flächen im Eigentum von rund 30 Stiftungen und Verbänden. Zwar verfolgen grundsätzlich alle NNE-Eigentümer Ziele des Naturschutzes, die konkrete Umsetzung variiert jedoch aufgrund der breiten Vielfalt an Beteiligten, deren unterschiedlichen Erfahrungs- und Aktivitätsschwerpunkten sowie den meist knappen finanziellen und personellen Ressourcen mitunter stark. Damit diese Eigentümergruppe beim Management ihrer NNE-Flächen Unterstützung erhält, liegt der Fokus im gemeinsamen Projekt von Naturstiftung David und NABU-Stiftung Nationales Naturerbe auf der Erarbeitung von modellhaften Ansätzen, Entwicklung von bundesweiten naturschutzfachlich anspruchsvollen Standards und deren Abstimmung mit anderen Eigentümergruppen, wie der Deutschen Bundesstiftung Umwelt und dem Bund. Langfristig sollen so wirksame Strukturen aufgebaut werden, um den anspruchsvollen Zielstellungen des Nationalen Naturerbes zu entsprechen.

Projekt

Ziel des Vorhabens ist es, gemeinsam mit der Eigentümergruppe der gemeinnützigen Stiftungen und Verbände Rahmenbedingungen für die langfristige Entwicklung der Nationalen Naturerbeflächen zu Vorbildflächen für den Naturschutz in Deutschland zu schaffen. Für dieses Ziel werden sechs Bausteine bearbeitet und umgesetzt, die aufeinander aufbauen:

Begleitung und Unterstützung bei der Erstellung von Pflege- und Entwicklungsplänen für NNE-Flächen: Es sollen bereits bestehende Ansätze in einem partizipativen Prozess weiterentwickelt werden. Modellhaft wird so aufgezeigt, wie den Zielstellungen des Nationalen Naturerbes mit angemessenem Aufwand entsprochen werden kann.

Entwicklung und Umsetzung gemeinsamer Management-Standards zu ausgewählten Themenfeldern: Das konkrete Management entscheidet über den Erfolg der geplanten Maßnahmen und somit den Schutz der biologischen Vielfalt. Es sollen daher Standards zu übergreifenden Themenfeldern (z.B. Neobiota, Besucherlenkung) entwickelt werden. Auch die organisations- und gebietsübergreifende Zusammenarbeit soll gefördert werden, um die vorhandenen Ressourcen optimal auszuschöpfen und Synergieeffekte zu fördern wie z. B. durch die gemeinsame Nutzung von Pflegetechnik.

Datenlage zum Nationalen Naturerbe verbessern: Insbesondere Geodaten zu Eigentumsverhältnissen sollen recherchiert werden, um hierdurch Arrondierungen von NNE-Flächen zu fördern. Arrondierungen sind vor allem bei Stiftungen und Verbänden wegen des dort oft vorherrschenden Splitter-Flächeneigentums notwendig, denn anspruchsvolle Naturschutzkonzepte lassen sich oftmals erst auf zusammenhängenden, kompakten Flächen umsetzen.

Aufbau eines langfristig wirksamen Akteursnetzwerks zur Umsetzung verschiedener Monitoringaktivitäten: Da die bereits entwickelten NNE-Monitoringkonzepte (Wald-, Foto- und Brutvogelmonitoring) so angelegt sind, dass sie auch durch Ehrenamtliche umgesetzt werden können, liegt ein besonderer Schwerpunkt darin, möglichst viele Ehrenamtliche dauerhaft einzubinden. Eine solche Zusammenarbeit ist vor allem für diejenigen Stiftungen und Verbände wichtig, die nur begrenzte finanzielle und personelle Mittel zur Verfügung haben. Darüber hinaus soll das NNE-Monitoring weiterentwickelt und etabliert werden.

Management von flächenbezogenen NNE-Daten von Stiftungen und Verbänden: Die Verwaltung von NNE-Flächen erfolgt seitens der Stiftungen und Verbände seit 2003 zu einem großen Teil über die Software LieMaS (LiegenschaftsManagementSystem). Diese wird inhaltlich um neue Bausteine erweitert und mit der Version 7.0 als zukunftssichere Plattform programmiert. Zudem wird die Datenhaltung und -auswertung von Daten aus dem NNE-Monitoring und anderer Erhebungen konzeptionell bearbeitet und erprobt.

Unterstützung des Wissenstransfers und des regelmäßigen fachlichen Austauschs zwischen Flächeneigentümern: Die Sicherstellung des fachlichen Austauschs erfolgt über den Aufbau und die Etablierung von Arbeitsgruppen, die Entwicklung einer gemeinsamen digitalen Austauschplattform sowie bedarfsangepasster Workshop- und Schulungsangebote. Weiterhin wird angestrebt, zwei regionale Netzwerke zu initiieren, die den NNE-Flächeneigentümern insbesondere bei landesspezifischen oder regionalen Fragestellungen Unterstützung bieten.

Projektträgerschaft

Naturstiftung David
Jana Planek
Trommsdorffstraße 5, 99084 Erfurt
0361 71012930
NABU-Stiftung Nationales Naturerbe
Albrechtstr. 14, 10117 Berlin

Förderung durch

Bundesamt für Naturschutz (BfN) mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV)

Kontakt

Programmbüro Bundesprogramm Biologische Vielfalt
0228 3821-1809
0228 3821-1440
Heinrich-Konen-Str. 1, 53227 Bonn
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