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Bundesamt für Naturschutz

Neue Lebensräume für die Barbe

Bundesprogramm Biologische Vielfalt
Die Barbe (Barbus barbus) ist eine in Niedersachsen als gefährdet eingestufte Fischart, für deren Vorkommen und Ausbreitung Deutschland eine große Verantwortung besitzt. Ziel des Projektes ist es, die Habitatvielfalt in den Fließgewässern zu erhöhen und damit die Entwicklung und Ausbreitung der Barbenbestände zu unterstützen.
Bundesland
Niedersachsen
Laufzeit
01.10.2018 - 30.09.2024
Finanzvolumen
1.650.000 €
Förderschwerpunkt
Arten in besonderer Verantwortung Deutschlands
Strukturreiches Gewässer
Die Barbe benötigt Lebensräume mit hoher Strukturvielfalt.

Neue Lebensräume für die Barbe - Erhaltung und Entwicklung der Barbenpopulation im südöstlichen Niedersachsen

Hintergrund

Im südöstlichen Niedersachsen, im Bereich der Aller und ihrer Nebenflüsse, befindet sich die derzeitige nördliche Verbreitungsgrenze. War die Barbe früher flächendeckend an den Flüssen in ganz Niedersachsen verbreitet, ist sie heute in der Aller und ihrer Nebengewässern nur noch in geringer Anzahl anzutreffen oder fehlt oftmals gänzlich. Gründe für den Rückgang der Barbenvorkommen sind die fehlende ökologische Durchgängigkeit und der Verlust der Habitatvielfalt in den Fließgewässern. 

Das Projektgebiet liegt im südlichen und südöstlichen Niedersachsen und umfasst die Aller und ihre Nebenflüsse. Der Fokus liegt hierbei auf den Nebengewässern der Aller, die für die weitere Ausbreitung im Projektgebiet eine große Relevanz besitzen.

Projekt

Ziel des Projektes ist es, die Habitatvielfalt in den Fließgewässern zu erhöhen und damit die Entwicklung und Ausbreitung der Barbenbestände zu unterstützen. Hierfür werden auf die hohen Lebensraumansprüche der Barbe abgestimmte Initialmaßnahmen umgesetzt. Zu den Maßnahmen zählen die Förderung der Eigendynamik, die Anlage von Kiesbänken, Rauschen und strömungsarmen Flachwasserzonen, der Einbau von Totholz sowie die Schaffung ungenutzter Randstreifen. In Kooperation mit den Unterhaltungsverbänden und den örtlichen Angelvereinen sind Verantwortungspartnerschaften zu gründen und abgestimmte Maßnahmen umzusetzen. Eine "barbenfreundliche" Gewässerunterhaltung soll diese Entwicklung begleiten. Durch den breiten Zusammenschluss mit den lokalen Akteuren wird nicht nur die Akzeptanz für die Maßnahmen verbessert, sondern auch ein Netzwerk von Akteuren aufgebaut, das selbstständig naturschutzfachlich sinnvolle Gewässermaßnahmen umsetzt, die das Barben-Projekt ergänzen.

Durch die Zielsetzung des Projektes verbindet das Barben-Projekt den klassischen Fischartenschutz mit dem Prozessschutz und geht über die bestehenden Aufgaben im Rahmen der Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) und der FHH-Richtlinie hinaus.

Verbunden mit der Maßnahmenumsetzung wird eine intensive Kommunikations- und Bildungsarbeit durchgeführt, die das Bewusstsein für die heimischen Fischarten sowie für die Bedeutung und Entwicklung naturnaher Fließgewässer verbessern soll. Die projektbegleitende Öffentlichkeitsarbeit erfolgt über Faltblätter, Newsletter, Vorträge, Exkursionen und Presseberichte. Kurzfilme sollen zudem die unterschiedlichen Aspekte des Vorhabens insbesondere für die jüngere Bevölkerung im Projektgebiet vorstellen. Mit einem fahrbarem Mobil sollen Schul- und Erwachsenengruppen zukünftig die Fische und Kleinlebewesen im heimischen Gewässer erforschen und kennenlernen können. Mit einer Barben-Road-Show wird Einzelpersonen die Fischart auf Veranstaltungen näher gebracht.

Projektträgerschaft

Aktion Fischerotterschutz e.V.
Dr. Oskar Kölsch
Otter-Zentrum
Sudendorfallee 1, 29386 Hankensbüttel
05832 98080

Förderung durch

Bundesamt für Naturschutz (BfN) mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) sowie Niedersächsisches Ministerium für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz

Kontakt

Programmbüro Bundesprogramm Biologische Vielfalt
0228 3821-1809
0228 3821-1440
Heinrich-Konen-Str. 1, 53227 Bonn
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