Osterfeiner Moor
Beschreibung
Mit dem 2006 abgeschlossenen E+E-Vorhaben sollte erprobt werden, wie in einem bisher landwirtschaftlich intensiv genutzten Niedermoorgebiet sowohl Ziele des Naturschutzes (insbesondere der Wiesenvogelschutz) als auch des Bodenschutzes realisiert werden können. Dies sollte insbesondere durch Regelungen im Gebietswasserhaushalt (Wiedervernässungsmaßnahmen) und durch eine ökologisch angepasste Grünlandbewirtschaftung (u.a. Verzicht auf Düngung und Pflanzenschutzmitteln, geringe Besatzdichten, Mutterkuhhaltung) erreicht werden.
Die vorgelegten Ergebnisse der parallelen wissenschaftlichen Begleitung (WB) des Vorhabens belegen, dass mit den im Rahmen des Vorhabens erprobten Maßnahmen und Verfahren eine Verbesserung der abiotischen und biotischen Situation in einem traditionellen Grünlandgebiet großflächig erreicht werden kann. Ob allerdings die Ziele des E+E-Vorhabens auch nachhaltig erreicht wurden und die Vorhabensansätze zum Wiesenvogelschutz und zum Niedermoorschutz langfristig wirksam sind, lässt sich erst nach einem längeren Zeitraum abschließend beurteilen.
Daher soll nun zehn Jahre nach Beendigung der WB des E+E-Vorhabens die Zielerreichung des Vorhabens überprüft und die Vorhabensansätze hinsichtlich ihrer langfristigen Wirksamkeit zum Wiesenvogelschutz und zum Niedermoorschutz erneut evaluiert werden.
Entsprechend der bisherigen Untersuchungsmethoden der WB sollen die wesentlichen bodenkundlichen, hydrologischen, botanischen, zoologischen und landwirtschaftlichen Untersuchungen im 180 ha umfassenden Projektgebiet wiederholt werden. Außerdem soll die derzeitige sozio-ökonomische Situation der Flächennutzer unter Einbeziehung der aktuellen agrarpolitischen Rahmenbedingungen (GAP, EEG; Strukturwandel) erfasst werden. Ferner sollen Daten zur Freisetzung von Treibhausgasen der Gesamtfläche erhoben werden, um die Klimarelevanz der Niedermoorflächen bewerten zu können.
Aus den Ergebnissen der wissenschaftlichen Nachuntersuchung sollen Handlungsempfehlungen für weitere Anwendungen in der Praxis abgeleitet werden, die sich auf vergleichbare Gebietskulissen übertragen lassen.