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Bundesamt für Naturschutz

PROCEED – Nachzucht der Europäischen Auster

Digitalisierung
Bundesprogramm Biologische Vielfalt
In Europa gibt es keine Zuchtanlage, die schwerpunktmäßig heimische Austern produziert. Genau hier setzt das Bundesprogramm-Projekt an. Im Projekt soll auf Helgoland eine Zuchtanlage für die Europäische Auster aufgebaut werden. Diese Anlage wird benötigt, um in großem Maßstab junge Austern („Saataustern“) für eine spätere Wiederansiedlung in der deutschen Nordsee zu produzieren.
Bundesland
Bremen
Schleswig-Holstein
Laufzeit
01.10.2018 – 30.09.2024
Finanzvolumen
4.666.000 €
Förderschwerpunkt
Sicherung von Ökosystemleistungen
Kleine Saataustern in einer Aufzuchtanlage
Saataustern wachsen unter kontrollierten Bedingungen in einer Aufzuchtanlage.

PROCEED – Nachzucht der Europäischen Auster für eine Wiederansiedlung in der deutschen Nordsee

Hintergrund

Als Schlüsselart mit besonderer ökologischer Funktion spielte die Europäische Auster (Ostrea edulis) früher eine wichtige Rolle im Ökosystem der Nordsee. Austernriffe sind oft Hotspots der biologischen Vielfalt, zudem verbessern sie durch ihre enorme Filtrationsleistung  die Wasserqualität. Doch Wildbestände unserer heimischen Auster sind innerhalb ihres europäischen Verbreitungsgebietes inzwischen rar, und die wenigen vorhandenen sind stark gefährdet. In der deutschen Nordsee gilt die ehemals weit verbreitete Europäische Auster seit Mitte des 20. Jahrhunderts durch Überfischung bis auf einzelne Funde als „funktionell“ ausgestorben, das heißt, es gibt keinen eigen-reproduktiven Bestand mehr.

Auf Basis einer 2014 im Auftrag des BfN erstellten Machbarkeitsstudie werden seit 2016 im E+E-Vorhaben „RESTORE“ vom Alfred-Wegner-Institut Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI) in enger Zusammenarbeit mit der BfN-Abteilung „Meeresnaturschutz“ Methoden zum nachhaltigen Wiederaufbau eines Austernbestandes in der deutschen Nordsee entwickelt und im Meer getestet. In diesem Vorhaben wurde deutlich, dass es einen offensichtlichen Mangel an Bezugsquellen für Saataustern gibt. In Europa gibt es keine Zuchtanlage, die schwerpunktmäßig heimische Austern produziert. Genau hier setzt das vorliegende Bundesprogramm-Projekt an.

Projekt

Im Projekt soll auf Helgoland eine Zuchtanlage für die Europäische Auster aufgebaut werden. Diese Anlage wird benötigt, um in großem Maßstab junge Austern („Saataustern“) für eine spätere Wiederansiedlung in der deutschen Nordsee zu produzieren.

Wie im Bundesprogramm Biologische Vielfalt üblich, wird auch großer Wert auf Öffentlichkeits- und Bildungsarbeit gelegt.  Durch die Entwicklung von Lehrmaterialien, Ausstellungen für Besuchende der Region und einer Wissensplattform zur ökologischen Funktion der Auster und ihren Ökosystemleistungen findet ein intensiver Wissenstransfer in die Öffentlichkeit statt und soll das Bewusstsein für diese einst weit verbreitete und ökologisch wertvolle heimische Art geschärft werden.

Weil die Bemühungen zum Schutz der Europäischen Auster nur gemeinsam mit anderen europäischen Partnern gelingen können, wird im Rahmen des Projektes ein von BfN und AWI gemeinschaftlich angestoßenes, europäisches Netzwerk zur ökologischen Stärkung der heimischen Austernart und der Lebensgemeinschaft Austernriff (Native Oyster Restoration Alliance - NORA) aktiv begleitet, unterstützt und ausgebaut.

Die Voruntersuchung des E+E-Vorhabens „RESTORE“ läuft noch bis 3/2019. Von der Voruntersuchung ist ein nahtloser Übergang in das Hauptvorhaben angestrebt. Dieses wird sich mit der großflächigen Wiederansiedlung der Europäischen Auster an verschiedenen Standorten im Freiland befassen. Es ist geplant, dass hierfür die im vorliegenden Projekt „PROCEED“ gewonnenen Saataustern verwendet werden.

Projektträgerschaft

Alfred-Wegener-Institut Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung, Bremerhaven (AWI)
Dr. Bernadette Pogoda
Ökologie der Schelfmeere und Ökologie der Küsten
Am Handelshafen 12, 27570 Bremerhaven
0471 4831 2710

Förderung durch

Bundesamt für Naturschutz (BfN) mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV)

Kontakt

Programmbüro Bundesprogramm Biologische Vielfalt
0228 3821-1809
0228 3821-1440
Heinrich-Konen-Str. 1, 53227 Bonn
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