Renaturierung von Moorlebensräumen auf der Bergischen Heideterrasse
Renaturierung von Moorlebensräumen auf der Bergischen Heideterrasse
Hintergrund
Der Naturraum Bergische Heideterrasse ist ein schmales Landschaftsband zwischen der Ruhr im Norden und der Sieg im Süden, das zur Großlandschaft Niederrheinische Bucht gezählt wird. Heute existieren hier noch zahlreiche, teils stark bedrohte und mehr oder weniger geschädigte Standorte von ehemals ausgedehnten Moorlebensräumen. Darunter befinden sich neben anderen Biotopen folgende FFH-Lebensraumtypen feuchter und nasser Standorte:
- 4010 Feuchte Heiden des nordatlantischen Raums mit Erica tetralix
- 91D0 * Moorwälder
- 91E0 * Erlen-Eschen- und Weichholz-Auenwälder
Diese bieten einer spezialisierten und heute besonders gefährdeten Flora und Fauna Lebensraum. Bedroht sind sie durch Versiegelungen, land- und forstwirtschaftliche Nutzungen und Entwässerungen. Zudem sind aufgrund der Lage am Ballungsraum Rhein-Ruhr heute zahlreiche der Biotope durch Verkehrswege isoliert.
Projekt
In einer Voruntersuchung (E+E-Vorhaben „Wiedervernässung von Heide- und Waldmooren auf der Bergischen Heideterrasse“) wurde eine Liste von zur Wiedervernässung geeigneten Moorlebensräumen erstellt. Geplant ist die Renaturierung von ca. 500 Hektar, verteilt auf 68 Biotope. Detailpläne zur Wiedervernässung werden erstellt und mit den jeweilig zuständigen Akteuren/Stakeholdern abgestimmt. Anschließend kann die Arbeit im Gelände beginnen. Auf diese Weise werden die über die Heideterrasse verteilten Flächen sukzessive renaturiert.
Renaturierung
Zahlreiche Standorte moortypischer Ökosysteme auf der Bergischen Heideterrasse sind von Entwässerungsgräben durchzogen. Der Abfluss durch diese Gräben entzieht den Flächen das lebensnotwendige Wasser. Hinzu kommen die schädlichen Auswirkungen des Klimawandels. Durch den Wassermangel sind die noch vorhandenen Moorlebensräume der Heideterrasse in ihrem Bestand gefährdet. Um diese Biotope und ihre Ökosystemleistungen zu sichern, sollen geeignete Flächen renaturiert und wiedervernässt werden.
Einheimische Helfer
Die Bevölkerung der Region soll für das Projekt gewonnen und aktiv eingebunden werden. Lokale Gruppen wie Schulen, Vereine, die Belegschaften von Firmen und BUND-Gruppen vor Ort sollen zur Mitarbeit bei den Umsetzungsmaßnahmen aktiviert werden. Bei Exkursionen und Vorträgen werden die Menschen über die Lebensräume und ihre Ökosystemleistungen informiert. Bei Mitmach-Aktionen im Gelände können Freiwillige helfen, Entwässerungsgräben zu verschließen und Biotoppflegemaßnahmen durchzuführen. Bei den Arbeiten werden Menschen direkt in den Prozess der Renaturierung einbezogen. Dabei wird das Bewusstsein für die heimischen Lebensräume und das Engagement für den Naturschutz gefördert.