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Bundesamt für Naturschutz

Rotmilan - Land zum Leben

Digitalisierung
Bundesprogramm Biologische Vielfalt
Mit vereinten Kräften wollen drei große Naturschutzverbände den Rückgang der Bestände des Rotmilans stoppen. Dazu haben der Deutsche Verband für Landschaftspflege e.V. (DVL), der Dachverband Deutscher Avifaunisten e. V. (DDA) und die Deutsche Wildtier Stiftung (DeWiSt) ein gemeinsames bundesweites Verbundvorhaben gestartet.
Bundesland
Brandenburg
Mecklenburg-Vorpommern
Niedersachsen
Nordrhein-Westfalen
Schleswig-Holstein
Sachsen
Sachsen-Anhalt
Thüringen
Laufzeit
01.10.2013 - 31.03.2019
Finanzvolumen
6.190.000 €
Förderschwerpunkt
Arten in besonderer Verantwortung Deutschlands

Naturschutzberatung zur Umsetzung von praktischen Maßnahmen zum Schutz und zur Entwicklung des Rotmilanbestandes in Deutschland

Hintergrund

Rotmilane zählen zu den Verantwortungsarten Deutschlands. Mehr als die Hälfte aller auf der Welt vorkommenden Rotmilane brüten in Deutschland. Somit hat Deutschland eine besondere Verantwortung für den Schutz und Erhalt dieser Greifvogelart. Der Bestand ist seit Jahren rückläufig, vermutlich aufgrund der Veränderung seines Lebensraums und dem damit verbundenen Rückgang des Nahrungsangebots. Ausgeräumte und einseitig genutzte Agrarlandschaften mit Raps und Wintergetreide anstelle von Feldfutter, Hackfrüchten und Grünland verstellen ihm den Blick auf Beutetiere und erschweren ihm die Nahrungssuche. Besonders zur Brutzeit fehlt notwendiges Futter zur Aufzucht der Jungtiere. Hinzu kommen tödliche Gefahren durch Windenergieanlagen und illegale Verfolgung.

Projekt

Mit vereinten Kräften wollen drei große Naturschutzverbände den Rückgang der Bestände des Rotmilans stoppen. Dazu haben der Deutsche Verband für Landschaftspflege e.V. (DVL), der Dachverband Deutscher Avifaunisten e. V. (DDA) und die Deutsche Wildtier Stiftung (DeWiSt) ein gemeinsames bundesweites Verbundvorhaben gestartet.  In zehn Projektregionen aus acht Bundesländern beraten Expertinnen und Experten die landwirtschaftlich tätigen Menschen über Möglichkeiten einer Rotmilan-freundlichen Landnutzung und kümmern sich z. B. um den Erhalt und die Neuanpflanzung von Brutbäumen. Die Landwirte können ihre Flächen im Rahmen der ökologischen Vorrangflächen bewirtschaften oder Naturschutzverträge mit den jeweiligen Bundesländern abschließen. Naturschutz und Landwirtschaft arbeiten im Projekt eng zusammen. Nicht nur der Rotmilan, sondern auch viele andere bedrohte Arten, wie der Feldhamster, das Rebhuhn und der Feldhase sollen von den Maßnahmen profitieren.

Die Gesamtkoordination und fachlich-strategische Leitung des Vorhabens mit insgesamt 12 Verbundpartnern liegt beim Deutschen Verband für Landschaftspflege e. V. (DVL). Der Dachverband Deutscher Avifaunisten (DDA) ist für die wissenschaftliche Evaluation des Projektes verantwortlich und prüft den Erfolg der Schutzmaßnahmen. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler untersuchen, ob die Vögel durch die schonende Landnutzung mehr Nahrung finden und wie sich dies auf den Bestand und Bruterfolg auswirkt. Ob die Rotmilane ihre Nahrung tatsächlich auf den Rotmilan-freundlich bewirtschafteten Flächen suchen, werden Ergebnisse aus radiotelemetrischen Untersuchungen zeigen. Über Nistkameras erhoffen sich die Wissenschaftler zudem einmalige Einblicke in das Leben der Rotmilane und fachlich wertvolle Analysen zum Nahrungsspektrum zu erhalten.

Die Deutsche Wildtier Stiftung hat im Rahmen ihres Teilprojektes "Öffentlichkeitsarbeit" das Ziel, den Rotmilan und die Projektarbeit bekannt zu machen. Denn obwohl Deutschland eine besondere Verantwortung für den Erhalt und Schutz der Bestände des Rotmilans hat, ist er nur wenigen Menschen bekannt. Mit modernen und innovativen Instrumenten will sie Begeisterung für den großen Greifvogel wecken und Informationen rund um den Rotmilan und andere heimische Wildtiere bereitstellen. Dazu zählen die klassische Pressearbeit, Interviews und Veranstaltungen ebenso wie der Blick in den Horst mittels Webcam und interaktiver Website.

Projektträgerschaft

Deutscher Verband für Landschaftspflege e.V.
Promenade 9, 91522 Ansbach
Deutsche Wildtier Stiftung
Christoph-Probst-Weg 4, 20251 Hamburg
Biologische Station Rhein-Berg e.V.
Kammerbroich 67, 51503 Rösrath
Dachverband Deutscher Avifaunisten (DDA) e.V.
An den Speichern 2, 48157 Münster
0251 21014000
Förderverein Sächsische Vogelschutzwarte Neschwitz e.V.
Park 4, 02699 Neschwitz
Kurt und Erika Schrobach-Stiftung
Rendsburger Landstr. 211, 24113 Kiel
Landschaftspflegeverband "Elbe-Kreuzhorst-Klus e.V.
Bahnhofstr. 27, 39288 Burg
Landschaftspflegeverband Landkreis Göttingen e.V.
Reinhäuser Landstr. 4, 37083 Göttingen
Landschaftspflegeverband Mittelthüringen e.V.
Am Stausee 36 e, 99439 Am Ettersberg
Landschaftspflegeverband Mecklenburger Endmoräne
Torgelower Str. 14, 17192 Neu Schloen
Landschaftspflegeverband Nordwestsachsen e.V.
Rollenstr. 23, 04838 Eilenburg
Landschaftspflegeverband Sternberger Endmoränengebiet (LSE) e.V.
Am Dorfteich 20, 19406 Kobrow
Landschaftspflegeverband Uckermark/Schorfheide e.V.
Hoher Steinweg 5-6, 16728 Angermünde

Förderung durch

Bundesamt für Naturschutz (BfN) mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV)

Kontakt

Programmbüro Bundesprogramm Biologische Vielfalt
0228 3821-1809
0228 3821-1440
Heinrich-Konen-Str. 1, 53227 Bonn
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