Seggenrohrsänger und Auenwiesen - Feuchtgrünlandmanagement im Unteren Odertal
Beschreibung
Ziel des Vorhabens war die modellhafte Entwicklung von mindestens 200 ha Lebensraum des Seggenrohrsängers (Acrocephalus paludicola) durch Verbesserung der Wasserverhältnisse und Etablierung einer rotierenden Grünlandnutzung auf dem Gebiet des Nationalparks Unteres Odertal (Polder 5/6). Das Gebiet soll als Trittstein zum benachbarten polnischen Brutgebiet der Art dienen. Weitere Ziele waren
- die Erhaltung und Förderung des auentypischen Mosaiks aus Lebensraum für Wiesenvögel (Seggenrohrsänger, Wachtelkönig, Rotschenkel) und Brenndolden-Auenwiesen durch räumlich flexible / rotierende Nutzung mit angepassten Mahdterminen, „Wachtelkönigfreundliche Mahd“ mit Schutzstreifen und Neuanlage von Brenndolden-Auenwiesen,
- eine Kostenbilanzierung und Bewertung bzw. Entwicklung von Finanzierungsmodellen für die angepasste Grünlandnutzung, die nach Projektende im Unteren Odertal sowie auch in anderen Vogelschutzrichtlinien-Gebieten (SPA) die notwendigen Maßnahmen zur angepassten Grünlandnutzung sicherstellen können.
Das Projekt ist von entscheidender Bedeutung für die Stabilisierung des letzten deutschen Brutbestandes des Seggenrohrsängers. Es war zugleich der erste Schritt zur Umsetzung des 2010 erarbeiteten Managementplans für den Seggenrohrsänger in Brandenburg.
Eine Wissenschaftliche Begleitung durch die Universität Greifswald evaluierte im Zeitraum 2012-2015 die Ergebnisse und entwickelte Empfehlungen für weitere Maßnahmen zur Bestandssicherung des Seggenrohrsängers.
Wichtige Managementempfehlungen, die Ergebnis des E+E-Vorhabens waren, fanden unmittelbaren Eingang in die Nationalparkplanung des Nationalparks Unteres Odertal.