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Bundesamt für Naturschutz

Spurensuche Gartenschläfer

Bundesprogramm Biologische Vielfalt
Die Bestände des Gartenschläfers (Eliomys quercinus) sind in den letzten Jahrzehnten europaweit massiv zurückgegangen. Das Projekt zielt darauf ab, die Ursachen für den Bestandsrückgang zu untersuchen und Maßnahmen zu entwickeln und umzusetzen, um die Bestände des Gartenschläfers in einem großen Teil seines deutschen Verbreitungsgebietes zu sichern.
Bundesland
Bayern
Hessen
Niedersachsen
Nordrhein-Westfalen
Rheinland-Pfalz
Thüringen
Laufzeit
01.10.2018 - 30.09.2024
Finanzvolumen
5.400.000 €
Förderschwerpunkt
Arten in besonderer Verantwortung Deutschlands
Gartenschläfer im Moos sitzend
Gartenschläfer (Eliomys quercinus)

Erarbeitung eines bundesweiten Schutzkonzepts für den Gartenschläfer

Hintergrund

Der Gartenschläfer ist bundesweit in unbekanntem Ausmaß gefährdet. Kenntnisse zu den Rückgangsursachen liegen kaum vor. Gartenschläfer kommen in Deutschland in zwei ökologisch sehr unterschiedlichen Gebieten vor: im westlichen  Tiefland, oft in Siedlungsnähe, mit stellenweise hohen Dichten und im Mittelgebirge in der Mitte und im Osten von Deutschland, mit nur lückenhafter Verbreitung und drastischen Arealverlusten. Deutschland ist für die weltweite Erhaltung des Gartenschläfers in hohem Maße verantwortlich,  da ein großer Anteil des Weltbestandes bei uns lebt.

Projekt

Die "Spurensuche Gartenschläfer" zielt darauf ab, die Ursachen für den Bestandsrückgang zu untersuchen und Maßnahmen zu entwickeln und umzusetzen, um die Bestände des Gartenschläfers in einem großen Teil seines deutschen Verbreitungsgebietes zu sichern. Durch Nahrungsanalysen, Anwendung von Telemetrie und Untersuchungen von Totfunden und Winterschlafquartieren werden die Biologie dieser Art, ihre Ansprüche an ihren Lebensraum und ihre Krankheiten näher untersucht.

Erstellung einer Gendatenbank

Mithilfe von eigens dafür hergestellten „Monitoring-Einheiten“ für Kleinsäuger werden Haarproben gesammelt, die genetisch analysiert werden und in eine bundesweite Gendatenbank für den Gartenschläfer einfließen. Dabei wird auch untersucht, ob die ökologischen Unterschiede der Vorkommen im Tiefland und in Mittelgebirgen im Zusammenhang mit genetischen Unterschieden stehen.

Citizen-Science Ansatz

Die Sammlung der Haarproben erfolgt mithilfe von freiwillig tätigen „Gartenschläferretter*innen“. Interessierten wird mithilfe umfassender Qualifizierungen die Möglichkeit gegeben, sich nicht nur bei der Probensammlung, sondern auch im Monitoring sowie bei der Entwicklung und Umsetzung von Schutzmaßnahmen fachlich intensiv und langfristig als Bürgerwissenschaftler*innen („citizen scientists“) zu beteiligen. Ein öffentlicher Meldeaufruf und die Einrichtung eines bundesweiten Meldetools sollen neue Erkenntnisse über die bundesweite Verbreitung der Art liefern. 

Dialog

Durch Präsenz auf Veranstaltungen und zielgruppengerechte Ansprache soll die Öffentlichkeit über diese versteckt lebende Art und ihre Lebensweise informiert werden. Betroffene Akteursgruppen (z.B. aus Weinbau, Kleingärtnerei und Forstwirtschaft) werden zum Dialog eingeladen und an der Entwicklung und Umsetzung des Schutzkonzepts beteiligt. Wildtierauffangstationen werden durch fachliche Unterstützung und Handlungsempfehlungen qualifiziert, die Tiere artgerecht zu versorgen und möglichst schnell wieder in geeignete Lebensräume zu entlassen. 

Projektträgerschaft

Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V.
Mechthild Klocke
Naturschutzgroßprojekte
Am Köllnischen Park 1, 10179 Berlin
030 27586471
BUND Naturschutz in Bayern
Bauernfeindstr. 23, 90471 Nürnberg
BUND Hessen
Geleitsstr. 14, 60599 Frankfurt am Main
BUND Niedersachsen
Goebenstr. 3a, 30161 Hannover
BUND Nordrhein-Westfalen
Merowingerstr. 88, 40225 Düsseldorf
BUND Rheinland Pfalz
Hindenburgplatz 3, 55118 Mainz
BUND Thüringen e.V.
Trommsdorffstr. 5, 99084 Erfurt
Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung
Senckenberganlage 25, 60325 Frankfurt am Main
Justus-Liebig-Universität Gießen
Wissenschaftliche Begleitung
Ludwigstraße 23, 35385 Gießen

Förderung durch

Bundesamt für Naturschutz (BfN) mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV), Bayerischer Naturschutzfonds, Niedersächsische Bingo Umweltstiftung, Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen, Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz, Stiftung Naturschutz Thüringen

Kontakt

Programmbüro Bundesprogramm Biologische Vielfalt
0228 3821-1809
0228 3821-1440
Heinrich-Konen-Str. 1, 53227 Bonn
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