Thüringer Rhönhutungen
Beschreibung
Ziel des Vorhabens ist der Schutz, der weitere Biotopverbund und die Pflege und Entwicklung der charakteristischen Biotoptypen der Vorderrhön. Dazu zählen insbesondere Trockenrasen, großflächige Basalt-, Röt- und Kalk-Magerrasen, Wacholderheiden, Steintriften, Kalkscherbenäcker und Kalk-Flachmoore. In kleineren Bereichen finden sich thermophile Buchen-, Kiefern- und Eibenwälder. Das Projektgebiet beinhaltet das größte kolline bis submontane Magerrasengebiet Deutschlands mit sehr langen z.T. noch intakten Triftverbindungen und umfasst den größten Teil der Kalkmagerrasen der Vorderrhön. Die einzelnen Magerrasen liegen dabei in einem sehr engen Biotopverbund und zeichnen sich durch bemerkenswerte Flächengrößen von ca. 50-300 ha aus (z.B. Hohe Geba-Südhang: > 300 ha).
Es ergeben sich große, zusammenhängende, weitgehend unzerschnittene und strukturell heterogene Biotoptypenkomplexe mit dem Vorkommen zahlreicher bundesweit gefährdeter, seltener und charakteristischer Pflanzen- und Tierarten. Dazu gehören beispielsweise die Orchideen Ohnsporn und Einknolle, Spanische Schwarzwurzel, Pyramiden-Günsel, Frauenschuh, Kreuzenzian und Kleiner Frauenspiegel. Beispiele der Tagfalterfauna sind Berghexe, Schwarzer Apollo, Streifenbläuling, Dunkler Wiesenknopf-Ameisenbläuling, Quendel-Ameisenbläuling, Zahnflügel-Bläuling, Großer Wundklee-Bläuling und Kleiner Esparsetten-Bläuling.
Das Projektgebiet befindet sich komplett im Biosphärenreservat Rhön, die Kern- und Erweiterungsgebiete sind im Rahmenkonzept des Biosphärenreservates als "Pflegezone" ausgewiesen.
Als Strategie dient die Optimierung und Entwicklung eines überregional herausragenden Flächensystems von Kalkmagerrasen unter Verbesserung der mittel- und langfristigen Rahmenbedingungen für die Schäferei zur dauerhaften Pflege der Kalkmagerrasen.