Unteres Odertal
Beschreibung
Bei diesem gesamtstaatlich repräsentativen Gewässerrandstreifenprojekt handelt es sich um eine noch weitgehend intakte Flussauen-landschaft, die in ihrem naturnahen Zustand erhalten und wo erforderlich verbessert werden soll. Dabei hat das Niederungsgebiet mit seinen großen Überflutungsbereichen zusammen mit den naturnahen, randlich angrenzenden Hangwäldern und Trocken-rasenflächen einen hohen ökologischen, wissenschaftlichen und ästhetischen Wert. Die fachliche Zielkonzeption für das Projektgebiet sieht vor, den südlichen, trockengefallenen Bereich (Trockenpolder) einer extensiven Bewirtschaftungsweise zuzuführen (Extensivweiden, 1-schürige Mähwiesen) und den nördlichen, in den Wintermonaten überstauten Bereich (Nasspolder) zu großen Teilen der natürlichen Entwicklung zu übergeben. Hier werden sich zunächst Schilfröhrichte und Großseggenbestände weiter ausbreiten. Eine Entwicklung zu standortstypischen Auenwäldern wird in ausgewählten geeigneten Bereichen ebenfalls angestrebt (u.a. durch Auwaldinitialisierungsmaßnahmen). Aus vegetationskundlicher Sicht sind u.a. die noch verbliebenen Reste von Weich- und Hartholzauenwälder sowie anderen feuchten Waldgesellschaften und die Federgras-Steppenrasen wertgebend. Für die Avifauna kommt dem Unteren Odertal eine überregionale Bedeutung als Brut-, Rast- und Überwinterungsplatz u.a. für Seggenrohrsänger, Seeadler und Zwergschwan zu. Neben der beachtlichen Zahl von 100.000 Gänsen und Enten, die hier rasten, findet man als weitere Brutvogelart den weltweit bedrohten Wachtelkönig in einer größeren Population vor. Auch die Säugetierfauna zeigt hier mit 45 Arten eine enorme Vielfalt. Für die Naturschutzzwecke im Unteren Odertal konnten vom Projektträger im Kerngebiet des Gewässerrandstreifenprojektes bisher mehr als 3000 Hektar schutzwürdige Flächen sowie zahlreiche Tauschflächen erworben werden. Über das Förderprojekt hinaus ist ein binationaler, deutsch-polnischer Nationalpark geplant.