Öffnet eine externe Seite Link zur Startseite

Bundesamt für Naturschutz

Unterstützungsnetzwerk Weidewonne

Bundesprogramm Biologische Vielfalt
Ökologisch wertvolle Trocken-, Halbtrocken- und Steppenrasen oder Streuobstwiesen sind Hotspots der biologischen Vielfalt. Durch Beweidung mit Schafen und Ziegen kann ihr offener Charakter beibehalten werden und die Flächen bleiben als Lebensraum seltener Tier- und Pflanzenarten erhalten.
Bundesland
Thüringen
Laufzeit
01.11.2021 - 31.10.2027
Finanzvolumen
2.560.000 €
Förderschwerpunkt
Weitere Maßnahmen von besonderer repräsentativer Bedeutung für die Strategie
Beweidung durch Schafe
Landschaftspfleger bei der Arbeit

Weidewonne – Unterstützungsnetzwerk für schafbeweidete Naturschutzflächen in Thüringen

Hintergrund

Landschaftspflege mit Schafen und Ziegen ist für die Erhaltung vieler ökologisch wertvoller Lebensraumtypen des Offenlandes wie Trocken- oder Halbtrockenrasen, Steppenrasen und Streuobstwiesen essentiell. Die beweideten Flächen sind Hotspots der biologischen Vielfalt und Lebensraum für seltene und vom Aussterben bedrohte Arten. Ohne Pflege verlieren diese Flächen ihren offenen Charakter und Biotope seltener lichtbedürftiger Tier- und Pflanzenarten gehen verloren.

Der Bedeutung der Schäfereien für die Landschaftspflege steht vielerorts die seit Jahren permanent sinkende Zahl von Schäferinnen und Schäfern und damit auch ein abnehmender Bestand an Schafen und Ziegen gegenüber. So hat sich die Zahl des Schafbestands in Thüringen seit der Wiedervereinigung mehr als halbiert. Die Ursachen hierfür sind vielfältig: fehlender Nachwuchs, demografischer Wandel und die finanziell nicht auskömmliche Vermarktung der Primärproduktionsgüter Fleisch und Wolle begründen schlechte Rahmenbedingungen für Schäfereibetriebe.

Die lohnende Vermarktung von Lammfleisch ist nur ein wichtiger Baustein für den Fortbestand der Landschaftspflege-Schäfereien. Diese stehen jedoch vor vielen weiteren Herausforderungen. Das im Bundesprogramm Biologische Vielfalt geförderte Projekt Weidewonne unterstützt die Betriebe deshalb auch bei der Vermittlung von Naturschutzflächen, bei der Beantragung von Fördergeldern oder bei der Klärung der Hofnachfolge.

Projekt

Übergeordnetes Ziel von Weidewonne ist es, den Rückgang der landschaftspflegenden Schäfereibetriebe aufzuhalten und diesen Trend bestenfalls sogar umzukehren. Die bisher in einem Vorgängerprojekt auf Mittelthüringen beschränkten Aktivitäten sollen deshalb im Rahmen des Vorhabens schrittweise auf das gesamte Bundesland ausgeweitet und um modellhafte Maßnahmen erweitert werden. Zugleich soll das Projekt wichtige Impulse für die Unterstützung von Landschaftspflege-Schäfereien im gesamten Bundesgebiet geben.

Zu den zentralen Maßnahmen gehören

  • Vermarktung von Lammfleisch von überwiegend in der Landschaftspflege eingesetzten Schafen direkt für Endkund:innen (B2C) sowie darüber hinaus für Geschäftskund:innen im Gastronomiebereich und im Lebensmitteleinzelhandel (B2B),
  • Aufbau einer Vertriebsstruktur für sowie Vermarktung von Wolle von überwiegend in der Landschaftspflege eingesetzten Schafen,
  • Etablierung eines thüringenweiten Beratungsnetzwerks für Schäfereibetriebe in der Landschaftspflege in enger Zusammenarbeit mit wichtigen Stakeholdern sowie Entwicklung und Umsetzung konkreter Unterstützungsangebote,
  • Vernetzung der bundesweit in dem Themenbereich tätigen Projekte und Initiativen,
  • Etablierung von Weiterbildungsmöglichkeiten für Nebenerwerbs-, Hobby- sowie Berufsschäfer:innen,
  • Aufbau einer Landschaftspflegeherde unter dem Dach der Natura-2000-Station Gotha/Ilm-Kreis,
  • Etablierung eines Technikpools zur mechanischen Nachpflege von beweideten Flächen und Förderung der besseren Einbindung der Landschaftspflegethematik in die Schäfereiausbildung
  • Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit mit dem Ziel, die Bedeutung der Schäferei für den Naturschutz einer möglichst breiten Öffentlichkeit nahe zu bringen und damit den Schäferinnen und Schäfern einen gesamtgesellschaftlichen Rückhalt zu schaffen.

Projektträgerschaft

Naturstiftung David
Stefanie Schröter
Heidelbergstr. 1, 06577 An der Schmücke
0361 71012960
Naturforschende Gesellschaft Altenburg
Parkstr. 10, 04600 Altenburg

Förderung durch

Bundesamt für Naturschutz (BfN) mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) sowie Thüringer Ministerium für Umwelt, Energie und Naturschutz (TMUEN)

Kontakt

Programmbüro Bundesprogramm Biologische Vielfalt
0228 3821-1809
0228 3821-1440
Heinrich-Konen-Str. 1, 53227 Bonn
Zurück nach oben