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Bundesamt für Naturschutz

Urbane Insektenbiotope

Bundesprogramm Biologische Vielfalt
Urbane Räume spielen für die Förderung der Biodiversität eine wichtige Rolle: Im naturnahen Zustand können sie Rückzugsorte für bedrohte Arten sein und dabei gleichzeitig das Bewusstsein der Bevölkerung für die biologische Vielfalt erhöhen. In Bayreuth sollen im Projekt „Urbane Insektenbiotope“ in gemeinschaftlichen Aktionen naturnahe Bereiche auf städtischen Flächen geschaffen werden.
Bundesland
Bayern
Laufzeit
01.06.2020 - 31.05.2025
Finanzvolumen
693.000 €
Förderschwerpunkt
Stadtnatur
Menschen setzen Naturschutzmaßnahme um
Gemeinschaftsaktion in Bayreuth

Urbane Insektenbiotope und gebietseigene Blühpflanzen für den Vertrieb

Hintergrund

Urbane Räume spielen für die Förderung der Biodiversität eine Schlüsselrolle: Sie können Rückzugsorte für bedrohte Arten sein und dabei gleichzeitig das Bewusstsein für biologische Vielfalt in der Bevölkerung erhöhen. Dafür sollen im Projekt „Urbane Insektenbiotope“ in gemeinschaftlichen Aktionen naturnahe Flächen geschaffen werden. Mithilfe von Anleitungen zur Umsetzung und Pflege sowie Hilfestellung bei der Beschaffung von Materialien und heimischen Blühpflanzen, soll die Bevölkerung dabei unterstützt werden, selbst ohne großen Aufwand urbane Insektenbiotope anzulegen.

Projekt

Mit der Gestaltung naturnaher Flächen soll Bayreuth Vorzeigestadt für urbane Insektenlebensräume werden und andere Kommunen dazu anzuregen, sich ebenfalls für die biologische Vielfalt einzusetzen. Dafür wurde im Jahr 2019 bereits eine Vorstudie durchgeführt, bei der ein ein Hektar großes, öffentlich zugängliches Gelände zu einem Naturgarten umgestaltet wurde. Ein Bildungskonzept soll nun Besucherinnen und Besucher zur naturnahen Gartengestaltung anregen. Verschiedene Lebensräume, wie z. B. Sandflächen, Tümpel, Totholzhecken und Blühwiesen zeigen dabei die Vielfalt der gestalterischen Möglichkeiten auf.

Im Projekt sollen jährlich mindestens drei neue urbane Insektenbiotope in Bayreuth entstehen. Diese Maßnahmen betreffen städtische Flächen, Schulgärten und auch Firmenflächen und binden somit verschiedenste Akteure in das Thema biologische Vielfalt und insektenfreundliches Gärtnern ein. Mitten in der Stadt sollen in Gemeinschaftsaktionen mit den Anwohnenden "Biotopstraßen" entstehen. Die Bürgerinnen und Bürger erhalten zudem Hilfestellungen zur Anlage und Pflege von naturnahen Strukturen. Zusätzlich soll die Gestaltung insektenfreundlicher Flächen durch bestehende Zertifikate bzw. Labels gewürdigt werden und die Akzeptanz der neu gestalteten Flächen erhöhen.

Die Anlage von Insektenbiotopen ist eng verknüpft mit der Verfügbarkeit gebietseigener Blühpflanzen, denn die heimische Insektenfauna umfasst vielfältige, zum Teil hochspezialisierte Blütenbesucher. Gebietseigene Blühpflanzen sind bisher jedoch vor allem als Saatgutmischungen und nur bei wenigen Anbietern erhältlich. Im Kleingartenbereich sind jedoch für die Gartengestaltung eher Topfpflanzen gefragt. Zusammen mit ähnlichen Projekten soll ein Marketingkonzept entwickelt werden, um Großproduzenten für die Anzucht gebietseigener Blühpflanzen zu gewinnen. Bis 2025 sollen gebietseigene Blühpflanzen in mindestens 15 überregionalen Verkaufsstellen angeboten werden und so die Handlungsmöglichkeiten der Bevölkerung bei der Anlage urbaner Insektenbiotope stark erweitern.

Um eine bundesweite Verwirklichung des Projekts zu erreichen, werden Konzepte für die Anlage urbaner Insektenlebensräume auf städtischen Flächen, Firmen- und Schulflächen sowie für den Vertrieb heimischer Blühpflanzen erstellt. Diese Konzepte werden über Botschafterinnen und Botschafter an interessierte Akteure, beispielsweise Naturschutzverbände und Landschaftspflegeverbände im gesamten Bundesgebiet verbreitet. Außerdem sollen die entwickelten Konzepte über eine Projekthomepage zur Verfügung gestellt werden. Zusätzlich wird eine digitale Karte erstellt, die bundesweit mindestens 50 Unternehmen und Spender darstellt, die Materialien zur Anlage von Insektenbiotopen bereitstellen oder heimische Blühpflanzen vertreiben.

Projektträgerschaft

Die Summer e. V.
Stefanie Propp, Thomas Pickel, Franziska Wagner
Ludwigstr. 16, 95444 Bayreuth
+49 921 51684508

Förderung durch

Bundesamt für Naturschutz (BfN) mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) sowie Heinz Sielmann Stiftung

Kontakt

Programmbüro Bundesprogramm Biologische Vielfalt
0228 3821-1809
0228 3821-1440
Heinrich-Konen-Str. 1, 53227 Bonn
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