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Bundesamt für Naturschutz

Urbanität und Vielfalt: Seltene heimische Wildpflanzen im Garten

Bundesprogramm Biologische Vielfalt
Bürgerinnen und Bürger werden zu Wildpflanzen-Experten, innerstädtische „Arche“-Flächen zu Begegnungs- und Umweltbildungsorten: Das innovative Umweltbildungs- und Naturschutzprojekt der Botanischen Gärten in Potsdam, Berlin und Marburg sowie des Umweltzentrums Dresden beteiligt Laien aktiv am Schutz und Erhalt gefährdeter heimischer Wildpflanzen und deren genetischer Vielfalt.
Bundesland
Berlin
Brandenburg
Hessen
Sachsen
Laufzeit
01.11.2016 – 31.10.2022
Finanzvolumen
3.582.000 €
Förderschwerpunkt
Weitere Maßnahmen von besonderer repräsentativer Bedeutung für die Strategie

Urbanität und Vielfalt: Seltene heimische Wildpflanzen im Garten – Biodiversität durch bürgerschaftliches Engagement

Projekt

Familien mit Kindern, Kleingartenvereine sowie interessierte Bürgerinnen und Bürger, die einen Garten oder Balkon besitzen, werden zu Wildpflanzenexpertinnen und –experten, sogenannte innerstädtische „Arche“-Flächen zu Begegnungs- und Umweltbildungsorten: Das innovative Umweltbildungs- und Naturschutzprojekt der Botanischen Gärten in Potsdam, Berlin und Marburg sowie des Umweltzentrums Dresden beteiligt Bürgerinnen und Bürger aktiv am Schutz und Erhalt gefährdeter heimischer Wildpflanzen und deren genetischer Vielfalt.

Bürger*innen vermehren seltene Wildpflanzen

An vier Standorten in Deutschland werden Privatpersonen angeleitet und betreut, seltene regionale Wildpflanzenarten in ihren Gärten weiter zu vermehren, um diese anschließend auf einer öffentlichen „Arche“-Fläche in ihrer Kommune auszupflanzen und im Rahmen einer Patenschaft weiterzupflegen. An jedem Projektstandort werden unterschiedliche Arten kultiviert, gezogen aus regionalem Wildsaatgut. In Absprache mit den Fachbehörden werden die vermehrten Pflanzen an Wildstandorten in der Region oder auf anderen geeigneten Flächen angesiedelt. Mit dem Projekt können die Wildpopulationen von rund 80 verschiedenen Wildpflanzenarten gestützt werden.

Arche-Flächen sind Treffpunkt und Orte der Umweltbildung

Die innerstädtischen „Arche“-Flächen dienen als Spenderflächen für die künftige Wiederausbringung und als Orte der Naturerfahrung und Umweltbildung. Hier finden regelmäßige Treffen der Projektteilnehmenden statt, von hier aus werden auch Exkursionen zu Wildstandorten angeboten und Biotop-Pflegeaktionen organisiert. In Berlin wird die zukünftige „Arche“-Fläche Teil des Ausstellungsgeländes der Internationalen Gartenausstellung Berlin 2017 sein. Professionelle Kommunikationsmaßnahmen wie ein Web-Portal, Projektflyer, Artensteckbriefe, Projektfilme, Schulungen und eine Medienkampagne tragen das Projekt in die Öffentlichkeit und sprechen neue Zielgruppen an. Ein Leitfaden schließlich fasst die Erfahrungen aus dem Projekt zu einer Anleitung für andere Initiativen zusammen.

Das Projekt wird von den Botanischen Vereinen und Naturschutzbehörden vor Ort fachlich mitbetreut. Die naturschutzfachliche Qualität wird durch ein kontinuierliches Monitoring sichergestellt. Dazu gehört auch die Evaluation genetischer Stichproben der verwendeten Pflanzen.

Bürgerschaftliches Engagement verändert Wahrnehmung

Das Projekt erhält durch die verschiedenen Standorte und die breite Kooperation von wissenschaftlichen Institutionen, Praxispartnern vor Ort und Bürgerschaft eine bundesweite Strahlkraft und Beispielhaftigkeit. Es ermöglicht Bürgerinnen und Bürgern auch ohne Fachwissen einen niedrigschwelligen Einstieg. Diese leisten nicht nur einen praktischen Beitrag zum Erhalt regionaler Artenvielfalt. Über ihr aktives Handeln wird auch Wissen zu den Themen „Biodiversität“, „Biotop- und Artenschutz“, „Transformation von Lebensräumen“ und „regional bedrohte Wildpflanzenarten“ in der Gesellschaft verankert. Das bürgerschaftliche Engagement und die eigenen positiven Erfahrungen verändern zudem die Wahrnehmung der heimischen Natur und ihres Erhaltungszustands von einer „defizitorientierten“ zu einer „stärkenorientierten“ Betrachtungsweise.

Projektträgerschaft

Universität Potsdam
Dr. Michael Burkart
Botanischer Garten der Universität Potsdam
Maulbeerallee 2 , 14469 Potsdam
0331 977-1936
Humboldt-Universität zu Berlin
Späth-Arboretum
Späthstr. 80/81, 12437 Berlin
Philipps-Universität Marburg
Botanischer Garten Marburg
Karl-von-Frisch-Str. , 35032 Marburg
Umweltzentrum Dresden e.V.
Schützengasse 16-18, 01067 Dresden

Förderung durch

Bundesamt für Naturschutz (BfN) mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) sowie Landesamt für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg, Magistrat der Stadt Marburg, Sächsisches Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft

Kontakt

Programmbüro Bundesprogramm Biologische Vielfalt
0228 3821-1809
0228 3821-1440
Heinrich-Konen-Str. 1, 53227 Bonn
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