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Bundesamt für Naturschutz

Verbesserung der Ökosystemleistungen in den Reinfelder Teichen (VerTe)

Bundesprogramm Biologische Vielfalt
Die Landschaft und Kultur der Region Reinfeld in Schleswig-Holstein ist seit 750 Jahren von Teichen geprägt, die für die Fischzucht angelegt wurden. Wie können belastete Gewässer schonend und nachhaltig wieder in einen guten Zustand überführt werden? Das zeigt die Stadt Reinfeld gemeinsam mit der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg (HAW Hamburg) und der Technischen Hochschule Lübeck (THL) am Beispiel der Reinfelder Teiche.
Bundesland
Schleswig-Holstein
Laufzeit
01.09.2022 - 31.08.2025
Finanzvolumen
1.663.000 €
Förderschwerpunkt
Sicherung von Ökosystemleistungen
Wasservögel auf einem Gewässer mit strukturreichem Ufer
Wasservögel auf dem Herrenteich in Reinfeld

Verbesserung der Ökosystemleistungen in den Reinfelder Teichen (VerTe)

Hintergrund

Die Stadt Reinfeld im schleswig-holsteinischen Kreis Stormarn wird wesentlich von einer Teichanlage geprägt, die Zisterzienser Mönche im 12. Jahrhundert zur Karpfenzucht anlegten. Die Teichanlage besteht aus fünf Teichen und vier kleineren Hältern, wovon der Herrenteich mit einer Größe von 50,73 ha der größte ist. Stoffeinträge aus dem 75 Quadratkilometer großem Einzugsgebiet (EZG) der die Teiche bewässernden Heilsau führen allerdings zunehmend zu einer Verschlammung der Teiche. Die Verlandung hat negative Auswirkungen sowohl auf die Ökosystemleistungen des Gewässersystems als auch auf die Fischzucht. Die bloße Schlammräumung ist kostenintensiv und daher lediglich an einigen potenziell kritischen Stellen wie den Einläufen der Bäche und Ausläufen der Teiche geplant.

Projekt

Im Projekt VerTe sollen die Ursachen der Verschlammung bekämpft werden - so kann eine langfristige Verbesserung des ökologischen Zustands und der damit zusammenhängenden Ökosystemleistungen erreicht werden.

Um den Zustand der Teichanlage beurteilen zu können, erfolgt eine systematische Analyse des Ist-Zustands der Teichanlage und der Ursachen der Einträge. Dazu wird ein Monitoring umgesetzt, dass sich in drei Messprogramme gliedert

  • Hydrologisches und chemisch-physikalisches Messprogramm zur Erfassung der Wassermengen, Nährstoffe und Feststoffe
  • Schadstoffanalyse in den Teichsedimenten und Pestizidscreening im Wasser
  • Biologische Untersuchungen zur Einschätzung des Zustands der Biodiversität.

Zusätzlich wird das Verfahren der biotechnologischen Entschlammung durch hochaktive Mikroorganismen in der Versuchs- und Ausbildungskläranlage (VAK Reinfeld) der TH Lübeck in mehreren Versuchsreihen getestet.

Die Ergebnisse fließen in die Erstellung eines Leitbildes und die Weiterentwicklung des Maßnahmenkonzeptes für die Rheinfelder Teiche ein. Kurz- und mittelfristig realisierbare Maßnahmen werden bereits während der Laufzeit umgesetzt. Hauptziele sind dabei die Förderung der biologischen Vielfalt und der Ökosystemleistungen, die Reduktion der Schlammbelastung Verbesserung des ökologischen Zustands durch die Verringerung des Nährstoffeintrags und des Algenwachstums sowie die Förderung der Unterwasservegetation.

Alle mit ins Boot holen

Alle Interessensgruppen werden von Anfang an z. B. über Workshops in die Entwicklung des Maßnahmenkonzeptes eingebunden Die Abstimmungsprozesse führen zu einem gemeinsamen Verständnis, gemeinsamen Zielen und Akzeptanz der notwendigen Maßnahmen.

Eine breit angelegte Öffentlichkeitsarbeit informiert die sowohl die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Reinfeld und ihres Umfeldes als auch die Besucherinnen und Besucher der Ferienregion. Hierzu gehören z.B. ein Lehrpfad und Bildungsangebote für Kinder und Jugendliche mit Aktionen, Experimenten und Spielen zum Thema Biodiversität an den Reinfelder Teichen.

Projektträgerschaft

Stadt Reinfeld
Jan Gebel
Paul-von-Schoenaich-Str. 7, 23858 Reinfeld (Holstein)
04533 2001440
Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg
Berliner Tor 5, 20099 Hamburg
Technische Hochschule Lübeck
Mönkhofer Weg 239, 23562 Lübeck

Förderung durch

Bundesamt für Naturschutz (BfN) mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt,
Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV)

Kontakt

Programmbüro Bundesprogramm Biologische Vielfalt
0228 3821-1809
0228 3821-1440
Heinrich-Konen-Str. 1, 53227 Bonn
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