Verbesserung der Ökosystemleistungen in den Reinfelder Teichen (VerTe)
Verbesserung der Ökosystemleistungen in den Reinfelder Teichen (VerTe)
Hintergrund
Die Stadt Reinfeld im schleswig-holsteinischen Kreis Stormarn wird wesentlich von einer Teichanlage geprägt, die Zisterzienser Mönche im 12. Jahrhundert zur Karpfenzucht anlegten. Die Teichanlage besteht aus fünf Teichen und vier kleineren Hältern, wovon der Herrenteich mit einer Größe von 50,73 ha der größte ist. Stoffeinträge aus dem 75 Quadratkilometer großem Einzugsgebiet (EZG) der die Teiche bewässernden Heilsau führen allerdings zunehmend zu einer Verschlammung der Teiche. Die Verlandung hat negative Auswirkungen sowohl auf die Ökosystemleistungen des Gewässersystems als auch auf die Fischzucht. Die bloße Schlammräumung ist kostenintensiv und daher lediglich an einigen potenziell kritischen Stellen wie den Einläufen der Bäche und Ausläufen der Teiche geplant.
Projekt
Im Projekt VerTe sollen die Ursachen der Verschlammung bekämpft werden - so kann eine langfristige Verbesserung des ökologischen Zustands und der damit zusammenhängenden Ökosystemleistungen erreicht werden.
Um den Zustand der Teichanlage beurteilen zu können, erfolgt eine systematische Analyse des Ist-Zustands der Teichanlage und der Ursachen der Einträge. Dazu wird ein Monitoring umgesetzt, dass sich in drei Messprogramme gliedert
- Hydrologisches und chemisch-physikalisches Messprogramm zur Erfassung der Wassermengen, Nährstoffe und Feststoffe
- Schadstoffanalyse in den Teichsedimenten und Pestizidscreening im Wasser
- Biologische Untersuchungen zur Einschätzung des Zustands der Biodiversität.
Zusätzlich wird das Verfahren der biotechnologischen Entschlammung durch hochaktive Mikroorganismen in der Versuchs- und Ausbildungskläranlage (VAK Reinfeld) der TH Lübeck in mehreren Versuchsreihen getestet.
Die Ergebnisse fließen in die Erstellung eines Leitbildes und die Weiterentwicklung des Maßnahmenkonzeptes für die Rheinfelder Teiche ein. Kurz- und mittelfristig realisierbare Maßnahmen werden bereits während der Laufzeit umgesetzt. Hauptziele sind dabei die Förderung der biologischen Vielfalt und der Ökosystemleistungen, die Reduktion der Schlammbelastung Verbesserung des ökologischen Zustands durch die Verringerung des Nährstoffeintrags und des Algenwachstums sowie die Förderung der Unterwasservegetation.
Alle mit ins Boot holen
Alle Interessensgruppen werden von Anfang an z. B. über Workshops in die Entwicklung des Maßnahmenkonzeptes eingebunden Die Abstimmungsprozesse führen zu einem gemeinsamen Verständnis, gemeinsamen Zielen und Akzeptanz der notwendigen Maßnahmen.
Eine breit angelegte Öffentlichkeitsarbeit informiert die sowohl die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Reinfeld und ihres Umfeldes als auch die Besucherinnen und Besucher der Ferienregion. Hierzu gehören z.B. ein Lehrpfad und Bildungsangebote für Kinder und Jugendliche mit Aktionen, Experimenten und Spielen zum Thema Biodiversität an den Reinfelder Teichen.
Projektträgerschaft
Förderung durch
Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV)