Vielfalt findet Stadt



Vielfalt findet Stadt - Gemeinsam Natur wagen
Projekt
In dem Projekt „Vielfalt findet Stadt - Gemeinsam Natur wagen“ wurden sozioökonomisch benachteiligte Gruppen in gesellschaftliche Prozesse im Bereich des Naturschutzes eingebunden. Das Projekt wurde von der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde in Kooperation mit der Stiftung WaldWelten durchgeführt. Teilnehmende setzten sich durch praktische Aktivitäten in ihrem unmittelbaren Umfeld für die biologische Vielfalt ein. So haben die Projektmitarbeitenden ihnen Gestaltungsspielräume eröffnen, ihr Verantwortungsgefühl gestärkt und ihr Engagement für den Naturschutz gefördert.
Zielgruppen waren vor allem benachteiligte Kinder aus dem Vorschulbereich, der Grund- oder Förderschule und benachteiligte Erwachsene, die sich in Arbeitsförderungsmaßnahmen befanden bzw. ohne Arbeit waren. Die Teilnehmenden lernten im Projekt in altershomogenen Gruppen globale und nationale Entwicklungen im Bereich der biologischen Vielfalt kennen und wurden sowohl anhand ausgewählter Informationen als auch durch eigene Beobachtungen für die Herausforderungen im Naturschutz sensibilisiert. Wald- und Wiesenexkursionen weckten die Begeisterung für die Natur und stärkten die Wahrnehmung für bestimmte Tier- und Pflanzenarten.
Darauf aufbauend entwickelten die Teilnehmenden Handlungsoptionen und Lösungsansätze zur Erhöhung der biologischen Vielfalt in ihrem eigenen Umfeld. Diese setzten sie schließlich beispielhaft auf Grün- und Brachflächen der Stadt Eberswalde, des Landkreises Barnim und weiterer Akteure wie z. B. örtlichen Wohnungsgesellschaften um. Dabei erlebten die Teilnehmenden ihre natürliche Umwelt auf sinnliche und sinnhafte Weise. Ihre Naturverbindung wurde gestärkt und hat eine Basis für ökologisches Interesse und nachhaltiges Handeln geschaffen.
Die Grundlage für die praktischen Erfahrungen der Teilnehmenden bildeten im Projekt entwickelte zielgruppenspezifische, didaktische Modelle. Diese wurden in der Gruppenarbeit erprobt und im Verlauf des Projektes angepasst.
Im Rahmen der Praxisprojekte wurden durch die Teilnehmenden Lebensräume ökologisch aufgewertet, beispielsweise durch die Anpflanzungen seltener gebietsheimischer Arten, die Einbringung von Nistmöglichkeiten und Strukturen sowie Pflegemaßnahmen in Wäldern, auf Streuobstwiesen oder in Auen. Damit leistete das Vorhaben einen Beitrag zum Erhalt der biologischen Vielfalt in Eberswalde und der umliegenden Region.
Gleichzeitig wurden die am Projekt beteiligten Zielgruppen für den Schutz und Erhalt der biologischen Vielfalt sensibilisiert. Sie erwarben durch die Umweltbildung neues Wissen über ökologische Zusammenhänge sowie Kenntnisse und Fähigkeiten im praktischen Naturschutz. Kinder und Erwachsene, die bislang kaum Zugang zum Thema biologische Vielfalt haben, nahmen im Rahmen des Projektes selbst an konkreten Naturschutzmaßnahmen teil und wurden dazu befähigt, sich über das Projekt hinaus dauerhaft in bestehenden Naturschutzinitiativen zu engagieren und ihre Erfahrungen in ihrem persönlichen Umfeld weiterzugeben.
Durch die enge Zusammenarbeit verschiedener Einrichtungen und Institutionen wurde eine langfristige Vernetzung der entsprechenden Organisationen erreicht. Die institutionellen und privaten Partner auf Stadt- und Landkreisebene erhalten Konzepte und best-practice-Beispiele, die sie für eigene Projekte nutzen können.
Die im Projekt entwickelten didaktischen Modelle zur Aktivierung benachteiligter Gruppen für den Erhalt der biologischen Vielfalt sind bundesweit übertragbar und werden über bestehende und neu gebildete Kooperationen, Veranstaltungen sowie Veröffentlichungen verbreitet.