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Bundesamt für Naturschutz

VielFalterGarten

Digitalisierung
Bundesprogramm Biologische Vielfalt
Citizen Science bildet die Grundlage für das Projekt „VielFalterGarten“, in dem sich Bürgerinnen und Bürger der Stadt Leipzig für die Tagfalter und ihre Lebensräume im Stadtgebiet einsetzen. Schmetterlingsbeobachtungen, Anpflanzungen von Futterpflanzen und Nektarquellen sowie Bewusstseinsförderung für naturnahe Gartengestaltung sollen die Tagfaltervielfalt sichtbar machen und nachhaltig fördern.
Bundesland
Sachsen
Laufzeit
01.05.2020 – 30.4.2024
Finanzvolumen
706.250 €
Förderschwerpunkt
Weitere Maßnahmen von besonderer repräsentativer Bedeutung für die Strategie
Tagpfauenauge auf urbaner Fläche
Tagpfauenauge (Aglais io)

VielFalterGarten ‒ Bildung und Kommunikation für Tagfalterarten in Leipzig

Hintergrund

Viele heimische Tagfalterarten sind in ihrem Bestand bedroht. Daten des Deutschen Tagfaltermonitorings (TMD) zeigen einen negativen Trend in der Populationsentwicklung für 25 von 69 ausgewerteten Tagfalterarten in Deutschland im Zeitraum 2006-2018 (TMD 2019). Dem Verlust der Schmetterlingsvielfalt zu begegnen, ist das Ziel des Projektes „VielFalterGarten“, für das die drei Projektpartner  ‒ das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung - UFZ, der BUND Sachsen und die Stadt Leipzig ‒ gemeinsam auf die Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft, Bürgerinnen und Bürgern und der Stadtverwaltung Leipzig setzen.

Projekt

Bürgerwissenschaftlerinnen und -wissenschaftler – sogenannte Citizen Scientists – erhalten im Rahmen des Projektes umfassende Informationen über das Aussehen, die Vielfalt und die Ökologie heimischer Schmetterlingsarten. Mit diesem Wissen können sie sich aktiv an der Beobachtung und der Schaffung von Lebensräumen für Tagfalter im urbanen Raum beteiligen und ihre Kenntnisse an andere weitergeben. Gemeinsam mit der Stadtverwaltung und der Bevölkerung sollen langfristige Aktivitäten zum Schutz der Tagfalter in Leipzig initiiert werden. Das Projekt soll aufzeigen, dass ein gezielt geförderter Wissensaustausch zwischen Forschenden und den Akteuren der Gesellschaft einen Mehrwert für alle Akteursgruppen und die Natur darstellt.

Schmetterlinge für den Einstieg in die ehrenamtliche Naturschutzarbeit

Biologische Kenntnisse und ökologische Zusammenhänge lassen sich anhand der heimischen Schmetterlinge auch für Laien verständlich vermitteln. Viele Arten sind vergleichsweise einfach zu beobachten und zu bestimmen und damit als Einstiegsgruppe ideal. Aktuell sind Schmetterlinge zudem durch die medienwirksame Berichterstattung zum Insektenrückgang in Deutschland in aller Munde. Für Bildungs- und Forschungszwecke gelten sie als bereits mehrfach erprobt und vielversprechend. Für die Untersuchung der Schmetterlingsfauna in Leipzig liegen bereits zahlreiche Informationen vor, auf die das Projekt zurückgreifen kann.

Mit verschieden Ansätzen zu mehr Vielfalt in Leipzig

"VielFalterGarten" ist ein Kommunikations- und Bildungsprojekt, das modellhaft aufzeigen will, wie eine biodiversitätsfördernde Entwicklung urbaner Räume für Tagfalter gelingen kann. Das Projekt verfolgt dabei vier Maßnahmenschwerpunkte:

  • Bildung: Das Wissen über Tagfalter und naturschutzförderndes Gestalten und Bewirtschaften von öffentlichen Grünflächen und privaten Gärten soll gefördert werden. Bürgerinnen und Bürger sollen befähigt werden, durch regelmäßige Beobachtungen Schmetterlinge kennenzulernen und selber Schutzmaßnahmen durchzuführen. Ziel ist es, sie zur Diskussion über die Förderung der biologischen Vielfalt, Schmetterlingsschutz und Klimawandelanpassung anzuregen, Ansichten zu konventionellem Gärtnern zu hinterfragen und zu ändern, sowie zum Handeln im unmittelbaren Umfeld zu motivieren.
  • Schmetterlingsschutz: Tagfalter sollen durch das gezielte Ausbringen von Futterpflanzen und Nektarquellen, die Anlage von Blühstreifen und zum Beispiel verändertes Mahdregime in privaten und öffentlichen Grünflächen in Leipzig gefördert werden.
  • Citizen Science: Bürgerinnen und Bürger sollen sich an einem Monitoring der Maßnahmen beteiligen, wodurch ein Verständnis für die Schmetterlingsökologie sowie eine Bereitschaft zu eigenständigen Beiträgen zum Naturschutz entstehen soll.
  • Netzwerkbildung: Durch die gezielte Vernetzung unterschiedlicher Akteure im urbanen Raum werden nachhaltige Kooperationen geschaffen, um das Modellprojekt langfristig in Leipzig zu etablieren und Vorbild für weitere Städte zu werden.

Projektträgerschaft

Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung GmbH (UFZ)
Andrea Büermann, Prof. Dr. Aletta Bonn
Deutsches Zentrum für Integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) Halle-Jena-Leipzig
Permoserstraße 15, 04318 Leipzig
0341 9733175
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland Landesverband Sachsen e.V.
Straße der Nationen 122, 09111 Chemnitz
Stadt Leipzig
04092 Leipzig

Förderung durch

Bundesamt für Naturschutz (BfN) mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV)

Kontakt

Programmbüro Bundesprogramm Biologische Vielfalt
0228 3821-1809
0228 3821-1440
Heinrich-Konen-Str. 1, 53227 Bonn
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