Waldnaabaue
Beschreibung
Es handelt sich um großflächige Weiherketten der Oberpfalz, eingebettet im oberen Tal der Waldnaab und umgeben von Bruchwäldern und naturnahem Auen-Grünland. Das für den Naturschutz wesentlichste Landschaftselement ist eine Vielzahl von teilweise bereits im Mittelalter angelegten Teichen mit dem Vorkommen von entsprechender Teichbodenvegetation, Schwimmblattgesellschaften und Verlandungsmooren. Die umgebenden Wälder sind größtenteils naturferne Fichtenforste. Die Gewässer sind überwiegend naturnah und unverbaut.
Das Gebiet ist gekennzeichnet durch individuenstarke Vorkommen von Kreuzotter und Moorfrosch sowie diverser bedrohter Libellenarten wie beispielsweise Große Moosjungfer, Grüne Flussjungfer und Sumpf-Heidelibelle. Zu den gefährdeten Pflanzenarten zählen u.a. die Schlamm-Segge, der Wasserschlauch, der Moorklee und der Zwerg-Igelkolben.
Ziel des Projektes ist die Sicherung und Optimierung der extensiv genutzten Kulturlandschaft der "Tirschenreuther Teichpfanne", die im Bereich von Fließgewässern, in Verlandungsbereichen und im Bereich aufgegebener Teiche eine Vielzahl von bundesweit bedeutsamen Biotoptypen aufweist (z. B. Schlammfluren, Seggenriede, kalkarme Niedermoore oder Erlenbruchwälder). Im Rahmen des Projektes konnten Maßnahmen wie die Strukturanreicherung und Extensivierung von Teichflächen, die Entfernung standortfremder Gehölze und die Initialpflanzung standortheimischer Gehölze, die Extensivierung von Grünland, der Rückbau von Drainagen, die Umwandlung von Acker in Grünland, die Revitalisierung eines ehemaligen Altwasserkomplexes sowie die Errichtung eines Fuß- und Radweges zur Beruhigung sensibler Bereiche umgesetzt werden. Als besonders wirkungsvoll und nachhaltig für den Biotop- und Artenschutz erwies sich die Wiedervernässung ehemaliger Teichstandorte und Entwicklung zu Feuchtbiotopkomplexen. Seit kurzem sind Kranich, Schwarzstorch, Fisch- und Seeadler wieder fester Bestandteil der Fauna der Waldnaabaue.