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Bundesamt für Naturschutz

Wiederherstellung von Niedermoorflächen unter ökonomischen Gesichtspunkten

Klimawandel
Gebiete und Lebensräume
Digitalisierung
Erprobungs- und Entwicklungsvorhaben
Bundesland
Mecklenburg-Vorpommern
Zuständiges Fachgebiet
Fachgebiet II 2.1 Biotopschutz und -management, Schutzgebiete
Laufzeit
08/2013 - 07/2014 (Voruntersuchung)
Lage
Naturschutzgebiet „Peenetal von Salem bis Jarmen“, Mecklenburg-Vorpommern
Finanzvolumen
92.000 €
Förderschwerpunkt
Dem Klimawandel begegnen

Beschreibung

Intakte Niedermoore leisten durch die Speicherung von Nährstoffen und Kohlenstoff einen wertvollen Beitrag zum Klimaschutz und stellen zugleich Lebensräume für zahlreiche seltene und gefährdete Tier- und Pflanzenarten dar. Ein Großteil der Moore in Deutschland wurde durch Entwässerung nutzbar gemacht. Entwässerte Niedermoore entfalten im Gegensatz zu intakten Mooren eine beträchtliche Klimawirkung indem sie Kohlenstoff, Stickstoff und Phosphat freisetzen.

In dem Vorhaben soll erprobt werden, ob sich die Wiederherstellung degradierter Niedermoore durch Oberbodenabtrag und Wiedervernässung in einer ökonomisch vertretbaren Weise realisieren lässt. Hierzu soll geprüft werden, ob und wie das durch den Oberbodenabtrag gewonnene Material z.B. für den Gartenbau als Torfersatz vermarktet werden kann.

Ziel der Voruntersuchung war es, die Machbarkeit eines möglichen Hauptvorhabens zu überprüfen. In diesem sollen auf einer ca. 4 ha umfassenden ehemaligen Moorfläche im Peenetal durch Abtrag des nutzungs- und entwässerungsbedingten Vererdungs- und Verdichtungshorizontes die Voraussetzungen für die Etablierung von Gesellschaften der Braunmoos-Seggen-Riede geschaffen werden. Es dient daher der Wiederherstellung wertvoller Lebensräume, der Bewahrung hoch gefährdeter Arten und somit der biologischen Vielfalt. Auf der Fläche selbst soll wieder eine Torfbildung initiiert werden. Somit wird ein Beitrag zum aktiven Klimaschutz angestrebt. Ein weiteres Ziel ist die Untersuchung von Absatzmöglichkeiten des abgetragenen Bodens. Eine erfolgreiche Vermarktung des gewonnenen Materials könnte die Kosten für die Umsetzung solcher Vorhaben erheblich reduzieren und somit den Schritt in die Praxis erleichtern. Es soll untersucht werden, inwieweit eine teilweise Substitution von Torf für den Gartenbau möglich ist und in welchem Maße klimarelevantes CO2 gebunden bleibt. Der potenzielle Nutzen für den Klimaschutz liegt somit sowohl in der Wiederherstellung intakter, Nährstoff- und Kohlenstoff akkumulierender Moore als auch im allgemeinen Moorschutz im Falle einer erfolgreichen Verwertung der Torferden.

Im Rahmen der Voruntersuchung fand die Erfassung des abiotischen und biotischen Ausgangszustandes der Vorhabenfläche als Grundlage für das Hauptvorhaben statt. Auf einer kleinen Fläche erfolgte probeweise ein Oberbodenabtrag, wobei sowohl Erkenntnisse zu den Abbaubedingungen gewonnen werden als auch mit dem anfallenden Bodenmaterial die Möglichkeiten der Materialverarbeitung geprüft werden sollten. Ebenso wurden Möglichkeiten der Produktvermarktung des aufbereiteten Bodenmaterials untersucht. Ferner sollte die Zusammenarbeit unter den Beteiligten gefestigt und die Öffentlichkeit insbesondere im Umfeld des Projektgebietes umfassend informiert werden. Zudem wurden vorhabenrelevante Informationen zusammengetragen und Kartierungen und Daten zum Vorhabengebiet in einem Geographischen Informationssystem dargestellt.

Projektträgerschaft

Hochschule Neubrandenburg | SG Agrarwirtschaft / SG Naturschutz und Landnutzungsplanung
Brodaer Str. 2, 17033 Neubrandenburg

Förderung durch

Bundesamt für Naturschutz

Kontakt im BfN

Gerd Woithe
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