Wildpflanzenschutz Deutschland II


Wildpflanzenschutz Deutschland II - Bundesweites Netzwerk verstärkt seine Anstrengungen zum Schutz gefährdeter Wildpflanzen
Hintergrund
92 Pflanzenarten wurden vom BfN im Bundesprogramm Biologische Vielfalt ausgewählt, für die Deutschland eine besondere Verantwortung trägt. Der seit 2013 bestehende deutschlandweite Verbund des Projektes „Wildpflanzenschutz-Deutschland“ (WIPs-De) bearbeitete die bisherigen 15 Verantwortungsarten und wird nunmehr das bestehende Netzwerk erweitern und auf 92 Arten ausweiten.
Ziele sind die langfristige Sicherung genetischer Ressourcen als Saatgut und Erhaltungskulturen, die langfristige Stärkung von Populationen am Standort sowie die Ansiedlung an neuen Standorten. Zudem werden Bildungsmaterialien erstellt, die zusammen mit der Öffentlichkeitsarbeit das Bewusstsein zu biologischer Vielfalt erweitern sollen.
Projekt
Der WIPs-De II –Verbund besteht aus den Botanischen Gärten der Universitäten Osnabrück, Potsdam, Regensburg, dem Botanischen Garten und Botanischen Museum Berlin und der Grünen Schule im Botanischen Garten der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Jeder dieser Partner bringt seine Fachkenntnisse zu einem Aufgabengebiet im Netzwerk ein. Die Organisation der Sammlungen die Erhaltungskulturen und die Ansiedlungen von Pflanzenindividuen bzw. -populationen werden in vier Projektregionen aufgeteilt.
Die Botanischen Gärten führen Maßnahmen zum Schutz und Erhalt ausgewählter Pflanzenarten der Verantwortungsartenliste in Absprache mit Behörden, Naturschutzorganisationen und regionalen Verbänden durch. Dies beinhaltet sowohl Pflege- und Erhaltungsmaßnahmen am Standort (in-situ), als auch die Lagerung von Samen bzw. Früchten in Saatgut-Genbanken und Erhaltungskulturen z.B. in botanischen Gärten (ex-situ). Zum besseren Verständnis der Ökologie dieser meist seltenen Pflanzen werden Gegebenheiten und Veränderungen am Standort erfasst. Sowohl die Qualität und Langlebigkeit des Saatgutes und die Keimungsökologie, als auch die Bedingungen für die Anzucht von Pflanzen für Erhaltungs- und Vermehrungskulturen werden ermittelt. Bei (Wieder-)Ansiedlungen werden die erfolgreichsten Methoden durch ein möglichst langfristig gesichertes Monitoring evaluiert. Mit Hilfe von eigens erarbeiteten Bildungsmaterialien wird das Thema Wildpflanzenschutz für Kinder und Erwachsene aufbereitet.