BfN Schriften 512 - Arbeitshilfe Arten- und gebietsschutzrechtliche Prüfung bei Freileitungsvorhaben
Beschreibung
Freileitungen haben verschiedene anlage-, bau- und betriebsbedingte Umweltauswirkungen zur Folge, wobei neben den Beeinträchtigungen des Landschaftsbildes insbesondere die Kollisionsrisiken von Vogelarten ein spezifisches und besonders problematisches Konfliktfeld darstellen.
Mit den arten- und gebietsschutzrechtlichen Prüfinstrumenten steht grundsätzlich ein geeigneter rechtlicher Rahmen zur Verfügung, der effektive Lösungen für Konflikte zwischen den Zielen des Naturschutzes und des Stromnetzausbaus ermöglichen kann.
Die Erfahrung der vergangenen Jahre zeigt jedoch auch, dass methodische Standards und Fachkonventionen eine wichtige Bedeutung für eine einheitliche und praktikable Anwendung der Rechtsvorschriften aufweisen.
Der hiermit vorgelegte Leitfaden des BfN zielt insbesondere darauf ab, für die artenschutz-rechtliche Bewertung einer signifikanten Erhöhung des Tötungsrisikos und für die gebiets-schutzrechtliche Bewertung der Erheblichkeit von Beeinträchtigungen konkrete Beurteilungsmaßstäbe zur Verfügung zu stellen.
Das BfN hat zum einen den Anspruch, im Rahmen seiner Stellungnahmen zu den länder-übergreifenden Bundesfachplanungsvorhaben (nach NABEG) Vorhaben nach einheitlichen Bewertungsmaßstäben zu beurteilen. Zum anderen sollen die auf wissenschaftlichen Grundlagen beruhenden methodischen Hinweise helfen, Bewertungen von Mortalitätsrisiken bei Freileitungsvorhaben stärker zu objektivieren und zu vereinheitlichen. Im Ergebnis sollen somit Planungsbüros, Vorhabenträger, Naturschutz- und Genehmigungsbehörden in konkreten Entscheidungssituationen von Planungen und Prüfungen unterstützt und die Planungs- und Rechtssicherheit von Verfahren erhöht werden.