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Bundesamt für Naturschutz

BfN Schriften 522 - Grünbrücken, Faunatunnel und Tierdurchlässe: Anforderungen an Querungshilfen

Planung und Prüfung
BfN-Schriften
Der Bau von Querungshilfen (Grünbrücken, Faunabrücken und Tier-Unterführungen) gehört seit einigen Jahren zum Maßnahmeninventar des Straßenbaus zur Vermeidung übermäßiger Lebensraumzerschneidung. Sind diese richtig geplant, am richtigen Ort gebaut, die Ansprüche aller erheblich betroffener Arten berücksichtigt (d.h. vom Laufkäfer bis hin zum Rothirsch) und sind sie mit dem Hinterland verbunden, tragen Querungshilfen zur Verringerung von Lebensraumzerschneidung durch Verkehrswege bei und unterstützen so den Erhalt der Biologischen Vielfalt. Damit unterstützen diese Maßnahmenelemente die Erfüllung des in der Nationalen Strategie zur Biologischen Vielfalt gesetzten Zieles, dass „bis 2020 (…) von den bestehenden Verkehrswegen in der Regel keine erheblichen Beeinträchtigungen des Biotopverbundsystems mehr aus[gehen]“ (s. konkrete Vision B2.8). Gleichzeitig sind sie auch Elemente einer „Grünen Infrastruktur“, deren Aufbau von der Europäischen Union empfohlen wird.
Autor*in
Heinrich Reck, Kersten Hänel, Martin Strein, Bertram Georgii, Michael Henneberg, Elke Peters-Ostenberg und Marita Böttcher
Herausgeber*in
Bundesamt für Naturschutz
Publikationsjahr
2019
Heft Nr.
522
Sprache
Deutsch
Seiten
97
ISBN
978-3-89624-259-4
DOI
10.19217/skr522

Beschreibung

In den letzten Jahren hat sich das Praxiswissen zu Querungshilfen dank konkreter Untersuchungen über die Erforderlichkeit, die Gestaltung und die landschaftliche Einbindung, die von Naturschutz- und auch von Straßenbauseite finanziert wurden, vertieft. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen und einer ausführlichen Literaturanalyse sind in die vorliegenden Handlungsempfehlungen eingeflossen.
Damit werden erstmals integrative Empfehlungen vorgelegt, die die Anforderungen der gesamten biologischen Vielfalt berücksichtigen, sich also nicht nur auf einzelne Arten beziehen. Zudem werden ökosystemare Bezüge deutlicher beachtet. Die sich hieraus ergebenden Anforderungen werden anhand von Planungsleitsätzen zur Erforderlichkeit von Querungshilfen, konkreten Gestaltungsbeispielen für verschiedene Ökosystemtypen, Hinweisen zur Vermeidung von Fehlerquellen, Ausführungen zum – besonders wichtigen und oft vernachlässigten – Substratmanagement sowie zur Oberflächen- und Umfeldgestaltung oder zur Hinterlandanbindung anschaulich dargestellt und mit knappen Erläuterungen versehen.
Mit den vorgelegten Handlungsempfehlungen kann der Stand der Praxis den neuen, wissenschaftlich er-mittelten Erkenntnissen folgen und damit zur Erfüllung der Ziele der nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt und der aus dem BNatSchG resultierenden Anforderungen zur Vermeidung und Verminderung von Zerschneidungswirkungen beitragen. Die Anwendung in der Praxis wird daher empfohlen.

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