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Bundesamt für Naturschutz

BfN Schriften 602 - Fachliche Empfehlungen für avifaunistische Erfassung und Bewertung bei Windenergieanlagen-Genehmigungsverfahren. Brutvögel

Arten
Erneuerbare Energien
BfN-Schriften
Die vorliegende Fachempfehlung für avifaunistische Erfassung und Bewertung bei WEA-Genehmigungsverfahren der Länderarbeitsgemeinschaft der Vogelschutzwarten (LAG VSW) bietet eine Hilfestellung für eine objektive und nachvollziehbare Sachverhaltsermittlung bei Genehmigungsverfahren für die Errichtung und den Betrieb von Windenergieanlagen (WEA). Im Rahmen der Zuständigkeiten der Länder können Anpassungen an das vorkommende Artenspektrum und die regionale Habitatausstattung vorgenommen werden.
Herausgeber*in
Länderarbeitsgemeinschaft der Vogelschutzwarten (LAG VSW)
Publikationsjahr
2021
Heft Nr.
602
Sprache
Deutsch
Seiten
30
ISBN
978-3-89624-363-8
DOI
10.19217/skr602

Beschreibung

Die vorgeschlagenen Methoden beziehen sich auf die Erfassung und Bewertung der Brut-vorkommen von horst- bzw. reviertreuen Vogelarten, so dass eine Einschätzung des arten-schutzrechtlichen Konfliktpotenzials möglich ist. Dabei wird davon ausgegangen, dass eine Unterschreitung der empfohlenen Mindestabstände (LAG VSW 2015) regelmäßig die Prüfung von Vermeidungsmaßnahmen zur Minderung von Umweltwirkungen zur Folge hat. Es werden Methoden zur vertiefenden Sachverhaltsermittlung im konkreten Genehmigungsfall dargestellt. Dazu gehören Habitatpotenzial- und Raumnutzungsanalysen. Habitatpotenzialanalysen (HPA) versuchen das Raumnutzungsverhalten WEA-sensibler Vogelarten auf Basis von Habitatstrukturen und Schlüsselrequisiten sowie infrastrukturellen und landschaftsmorphologischen Merkmalen einzuschätzen. Bei den Raumnutzungsanalysen (RNA) erfolgt diese Einschätzung über die visuelle Erfassung von Flugbeobachtungen, die über geostatistische Methoden oder standardisierte Kenngrößen bewertet werden. Es werden zwei grundsätzliche Ansätze unterschieden: Bei der brutpaarbezogenen RNA steht das einzelne Brutvorkommen im Fokus der Untersuchungen, während es bei der standortbezogenen RNA der Vorhabensstandort ist. Dazu werden artspezifische Vorgaben hinsichtlich der erforderlichen Begehungstermine und Wertungszeiträume vorgeschlagen.
Die Fachempfehlung enthält zudem ein Ablaufschema als Entscheidungshilfe zur Einschätzung der erforderlichen Untersuchungstiefe in der artenschutzrechtlichen Prüfung und untersetzt die vorgeschlagenen Methoden mit konkreten Beispielskizzen. Die dazugehörigen Begehungszeiten werden in Übersichtstabellen dargestellt. Darüber hinaus sind im Text artspezifische Hinweise für die Kartierung und die Auswahl der Beobachtungspunkte zu finden. Die vorliegende Fassung wird regelmäßig geprüft und gegebenenfalls dem aktuellen wissenschaftlichen Kenntnisstand angepasst.

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