BfN-Schriften 693 - Naturschutzkommunikation mit Wirkung. Menschen erreichen, überzeugen und motivieren
Beschreibung
Das Fachgespräch „Alles Krise oder grüne Paradiese? Narrative und Naturbewusstsein für eine Naturschutzkommunikation mit Wirkung“ diente im September 2023 als Rahmen, um einen Austausch zwischen Naturschutzverbänden und weiteren wichtigen Naturschutzakteuren mit großer Reichweite in die Gesellschaft anzustoßen und erfolgversprechende Leitlinien für eine wirksame Naturschutzkommunikation im Lichte der Erkenntnisse der Naturbewusstseinsstudie zu diskutieren. Dabei spielte auch die Reflexion aktueller Naturschutznarrative eine Rolle, die implizit oder explizit genutzt werden, um überzeugende Geschichten zu erzählen.
Mit Hilfe des Dringlichkeitsnarrativs kann im Rahmen der Kommunikation beispielsweise die Notwendigkeit eines sofortigen und entschiedenen Handelns verdeutlicht werden: Sätze wie „Es ist fünf vor 12“ oder „Wir sägen an dem Ast, auf dem wir sitzen“ führen uns die akute Bedrohung der menschlichen Lebensgrundlage bildlich vor Augen. Ein ebenso starkes Narrativ, welches jedoch mehr auf positive Emotionen setzt, ist das der Naturverbundenheit. So betonten auch die Teilnehmenden des Fachgespräches einstimmig, dass es vor allem die persönliche Liebe zur Natur ist, die jeden Einzelnen von ihnen dazu motiviert hat, sich aktiv für den Schutz und Erhalt der biologischen Vielfalt einzusetzen. Daneben können wir in der Sprache der Ökonomie mit Kosten-Nutzen-Kalkülen u.a. den enormen Schaden begreifbar machen, der mit dem Verlust der Biodiversität einhergeht. Das Narrativ der Transformation zeichnet schließlich eine konkrete Vision des guten und nachhaltigen Lebens mit der Natur und kann so dazu motivieren, die nötigen gesellschaftlichen Veränderungsprozesse anzustoßen.