6,5 Millionen Euro für Auenrenaturierung an der Mittleren Elbe
Ziel des Projekts ist es, die Elbauen zwischen Dessau und Aken als Referenzgebiet für eine naturnahe Auenlandschaft weiterzuentwickeln und diese damit für die Zukunft als intakten Lebensraum an der Elbe sichern. Damit leistet das Projekt nicht nur einen Beitrag zur Erhaltung zahlreicher bedrohter Tier- und Pflanzenarten, sondern trägt durch die Stärkung der natürliche Schutzfunktion der Auen auch dazu bei, die Auswirkungen der Klimakrise abzumildern.
Konkret soll in den nächsten zehn Jahren mit den beiden geplanten Flutrinnen am Ufer der Elbe zum Beispiel eine bessere Verbindung zwischen Fluss und Aue geschaffen werden. In direkter Nachbarschutz zu den Flutrinnen entstehen feuchte Bereiche, in denen weiterer Auwald den bereits größten zusammenhängenden Auwald an der Mittelelbe weiter ergänzen soll. Um darüber hinaus mehr Wasser in dem 2.300 Hektar großen Gebiet der noch überflutbaren Auen zu halten, werden weitere Kleingewässer angelegt und bereits existierende Altwässer renaturiert. Darüber hinaus sollen bestehende Entwässerungskanäle so umfunktioniert werden, dass sie für die Bewässerung genutzt und feuchtes Offenland wieder mit mehr Wasser versorgen können. In Zusammenarbeit mit den Menschen, die die Flächen bewirtschaften, wird der WWF außerdem zusammen mit seinen Projektpartnern ein Konzept für die naturverträgliche Nutzung erarbeiten.
Der WWF setzt das Projekt gemeinsam mit dem Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt (WSA) Elbe und dem Biosphärenreservat Mittelelbe um. Auch der Bundesforstbetrieb Mittelelbe wird sich als Verwalter der Bundesflächen im Projektgebiet an den geplanten Maßnahmen zur Waldentwicklung beteiligen.
Gefördert wird das Projekt mit Mitteln des Bundesumweltministeriums über das Förderprogramm Auen im Bundesprogramm Blaues Band Deutschland. Das Bundesamt für Naturschutz ist für die Betreuung und Abwicklung von Förderprojekten aus dem „Förderprogramm Auen“ zuständig und begleitet das Projekt fachlich.
Hintergrund
Das Bundesprogramm „Blaues Band Deutschland“ wurde 2017 vom Deutschen Bundestag und vom Bundeskabinett als Handlungsrahmen für die Bundeswasserstraßen der nächsten Jahrzehnte beschlossen - ein gemeinsames Programm des Bundesverkehrs- und Bundesumweltministeriums. Ziel des Programms ist es, die Flüsse und Auen in und an den Bundeswasserstraßen zu renaturieren und damit wieder neue Lebensräume für die dortigen Tiere und Pflanzen zu schaffen.