Ausfahrt zum Seevogelmonitoring in der deutschen Ostsee
Seevögel sind ein wichtiger Teil mariner Ökosysteme und viele Arten stehen durch menschliche Aktivitäten zunehmend unter Druck. Daher ist es für den Naturschutz besonders wichtig, aktuelle Informationen über ihre räumliche Verteilung, Bestandsgrößen und Bestandstrends zu sammeln. Seevögel und auch Meeressäuger wie Schweinswale und Robben werden nach der international standardisierten Seabirds at Sea-Methode (SAS) erfasst. Die gesammelten Daten bilden die Grundlage für Bewertungen im Rahmen der EU-Vogelschutzrichtlinie und des Übereinkommens zum Schutz der Meeresumwelt in der Ostsee (HELCOM).
Im Mittelpunkt stehen in der Ostsee Meeresenten und Seetaucher. Eis-, Trauer- und Samtenten brüten im hohen Norden und überwintern in großer Zahl bei uns in der Ostsee. Sie werden mit hochauflösenden Digitalfotos erfasst, um in der späteren Analyse Aussagen zum Geschlechterverhältnis und zum Anteil der Jungvögel zu treffen. So können die Wissenschaftler*innen Rückschlüsse ziehen, ob die Ursachen der Bestandsrückgänge in den Überwinterungsgebieten in der Ostsee oder in den arktischen Brutgebieten liegen.
Die Untersuchungen werden im Rahmen des vom BfN-beauftragten Forschungsprojekts „Erfassung und Bewertung von Seevögeln in der deutschen Nord- und Ostsee und Erarbeitung von Trends und Indikatoren (MarBird)“ durchgeführt.