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Bundesamt für Naturschutz

Empfehlungen für effektiveren Schutz mariner Biodiversität

Meere
Biologische Vielfalt
27.09.2023
Vilm/Stralsund
Biodiversitäts- und Klimakrise stellen den Meeresnaturschutz vor große Herausforderungen und können nur durch gemeinsames Handeln bewältigt werden. Dies zeigen die Ergebnisse der sechsten internationalen Konferenz „Progress in Marine Conservation“ sehr deutlich. Die „Note of the Chairs“ und damit auch die wesentlichen Empfehlungen der Teilnehmenden sind jetzt online abrufbar.
Podium und Zuhörende
Einblick in die 6. internationale Meeresnaturschutzkonferenz (PMC) im OZEANEUM in Stralsund

Bei der vom Bundesamt für Naturschutz in Kooperation mit dem Deutschen Meeresmuseum/OZEANEUM in Stralsund ausgerichteten Tagung diskutierten rund 200 Expert*innen renommierter Meeresinstitute, Vertreter*innen von Bundes- und Landesbehörden, von Naturschutzorganisationen und anderen Nicht-Regierungsorganisationen fünf Tage lang gemeinsam Lösungsansätze, um dem Verlust mariner Lebensvielfalt effektiv entgegenzuwirken und den Schutz von Arten und Lebensräumen im Meer zu verbessern. Hierfür haben sie konkrete Empfehlungen – Action Points – erarbeitet, wie sie auch in der Meeresstrategie der Bundesregierung umgesetzt werden können um die Ziele der Europäischen Union im Meer zu erreichen.

Im Rahmen der Meeresschutzinitiative hatte sich die Bundesregierung darauf verständigt, eine integrierte und verbindliche nationale Meeresstrategie zu entwickeln. Denn ähnlich wie auf internationaler Ebene ist die Steuerung meeresrelevanter Aktivitäten und Belastungen auf nationaler deutscher Ebene noch stark fragmentiert und muss daher koordiniert und integriert angegangen werden.

Die Mitgliedstaaten der EU hatten sich vorgenommen, den guten Umweltzustand der europäischen Meere, einschließlich der Nord- und Ostsee, bis 2020 zu erreichen. Tatsächlich geht es weiterhin vielen marinen Arten nicht gut und Fischbestände wie beispielsweise vom Dorsch und Hering in der Ostsee sind zusammengebrochen. Um die Energiewende zu schaffen, bedarf es des naturverträglichen Ausbaus der Offshore-Windenergie. Dieser wiederum beeinträchtigt die durch bestehende Nutzungen ohnehin schon gefährdeten Seevögel und Meeressäugetiere. Gut regulierte und kontrollierte Meeresschutzgebiete müssen daher mehr denn je effektive Rückzugsorte für bedrohte Arten und Lebensräume sein. Der Ausbau der Offshore Windenergie und die Fischerei können und müssen insgesamt naturverträglicher erfolgen. Gemeinsame Anstrengungen aller Beteiligten sind erforderlich, um den schlechten Zustand der Meere zu verbessern und damit nationale, europäische und weltweite Ziele zum Schutz der Biodiversität der Meere und Ozeane zu erreichen.

In Kooperation mit dem Deutschen Meeresmuseum brachte das Bundesamt für Naturschutz auf der Meeresnaturschutzkonferenz auch in diesem Jahr Akteure aus Wissenschaft und Behörden, Naturschutz und  Nutzung zusammen, um solche aktuellen Entwicklungen zu diskutieren und notwendige Verbesserungen voranzubringen. Beginnend mit einer Podiumsdiskussion, an der auch der Meeresbeauftragte der Bundesregierung, Sebastian Unger, teilnahm, tauschten sich die Konferenzteilnehmenden bei über 50 Plenar-Vorträgen und in acht Workshops aus. Zum Abschluss wurde als Ergebnis aus den Workshops eine „Note of the Chairs“ an das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Reaktorsicherheit und Verbraucherschutz überreicht. Sie enthält auf mehreren Seiten Action Points, die nicht nur als Handlungsempfehlungen für die Meeresstrategie berücksichtigt, sondern auch an die Regionalabkommen für den Nordostatlantik und die Ostsee sowie die EU übermittelt werden sollen.

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Abstracts und Programm
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