Flächenkulisse und -bevorratung: neues Fachgebiet im BfN

Das neue Fachgebiet FG II 4.5 mit dem Titel „Bundesweite Flächenkulisse und -bevorratung“ befasst sich mit Schwerpunkträumen der Grünen Infrastruktur in Deutschland. Die ersten Mitarbeiter*innen haben zum 1. Februar 2025 ihren Dienst am Standort Leipzig angetreten.
Die Aufgaben des neuen Fachgebiets zielen in einem ersten Schwerpunkt darauf ab, eine bundesweite Naturschutz-Flächenkulisse zu konzipieren, die vielfältigen Ansprüchen genügt. Diese Kulisse umfasst Flächen, die für naturschutzrelevante Aktivitäten besonders geeignet sind, beispielsweise naturbasierte Anpassungsmaßnahmen an den Klimawandel. Die Basis und Eckpunkte dafür geben sowohl die EU-Wiederherstellungsverordnung als auch nationale Programme vor, beispielsweise das Artenhilfsprogramm, das Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz und der Bundesnaturschutzfonds. Eine wichtige Rolle bei der Konzeptionierung spielen unter anderem die Vorgaben der Eingriffs-Ausgleichs-Regelung. Diese hat zum Ziel, bei Eingriffen, beispielsweise durch Bauprojekte in Natur und Landschaft, letztere durch Ausgleichsmaßnahmen zu sichern– auch außerhalb besonderer Schutzgebiete.
Das Fachgebiet „Flächenkulisse und -bevorratung“ hat einen zweiten Aufgabenschwerpunkt: die Stärkung von Flächenagenturen und Ökokonten; diese bei Ländern oder Kommunen angesiedelten Einrichtungen sollen dazu beitragen, dass die oben beschriebenen Ausgleichsmaßnahmen frühzeitig und im Sinne des Naturschutzes durchgeführt und dafür frühzeitig auch Flächen gesichert werden. Die Kolleg*innen im neuen Fachgebiet beginnen mit der Erstellung einer bundesweiten Übersicht über bestehende Flächenagenturen und sonstige Modelle.
Grundlage für beide Schwerpunkte ist das Bundeskonzept Grüne Infrastruktur (BKGI), das die bundesweit relevanten Schwerpunkträume von Naturschutz und Landschaftspflege darstellt und damit auch ein Bewusstsein schaffen soll, dass grüne Infrastruktur, also Ökosysteme und ihre Leistungen, für die Gesellschaft genauso viel wert wie die graue, technische Infrastruktur.
Das neue Fachgebiet ist ausdrücklich keine Flächenagentur des Bundes, sondern agiert im planerisch-konzeptionell-fachlichen Bereich.