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Bundesamt für Naturschutz

Start für „Moore und Feuchtgebiete“ in der UN-Dekade

Gesellschaft
Gebiete und Lebensräume
03.01.2023
Bonn
Die dritte Runde des UN-Dekade-Projektwettbewerbs ist Mooren und Feuchtgebieten gewidmet. Bis zum 15. Juni 2023 suchen das Bundesumweltministerium und das Bundesamt für Naturschutz (BfN) aktuelle, bundesweit repräsentative Projekte, in denen Ökosysteme in deutschen Mooren und Feuchtgebieten wiederhergestellt, erhalten oder gepflegt werden. Bereits am 7. Februar 2023 sind zudem alle Interessierten eingeladen, beim UN-Dekade-Online-Dialog mehr über das Thema zu erfahren und mitzudiskutieren.
Moorauge im schwarzen Moor
Moorauge im schwarzen Moor in der Bayerischen Rhön

Projektträger können sich online über die Website der UN-Dekade für den Projektwettbewerb bewerben. Eine Fachjury wählt in jeder Bewerbungsrunde drei Gewinnerprojekte aus, die durch eine hochrangige Persönlichkeit öffentlichkeitswirksam ausgezeichnet werden. Die zehn besten Projekte erhalten darüber hinaus eine Urkunde und ein Signet für ihre Öffentlichkeitsarbeit. Die ausgezeichneten Projekte sollen als Best-Practice-Beispiele weitere Aktivitäten zur Wiederherstellung von Ökosystemen in Deutschland anregen.

Passend zur neuen Wettbewerbsrunde werden Moore und Feuchtgebiete auch Thema der ersten beiden UN-Dekaden-Online-Dialoge im Jahr 2023 sein. In rund 90 Minuten halten Expert*innen Impuls-Vorträge und stehen im Anschluss zur offenen Diskussion bereit. Der erste Online-Dialog findet am 7. Februar 2023 von 16 Uhr bis 17:30 Uhr statt. Schwerpunkte sind insbesondere die nationale Moorschutzstrategie, das Aktionsprogramm natürlicher Klimaschutz und die damit verbundenen Chancen für intakte Ökosysteme und natürlichen Klimaschutz. Als Referenten werden der Moorkundler und Paläoökologe Prof. Dr. Hans Joosten vom Greifswald Moor Centrum, sowie Dr. Ulf Hauke vom Bundesumweltministerium erwartet. Der zweite Online-Dialog zum Thema soll Ende April stattfinden.

Hintergrund

Ökosystemleistungen von Mooren und Feuchtgebieten

Moore sind einzigartige Lebensräume und beheimaten seltene Arten, die speziell an die besonderen Umweltbedingungen dieser Ökosysteme angepasst sind. Intakte Moore haben eine regulierende Wirkung im Wasser- und Nährstoffhaushalt, kühlen das lokale wie regionale Klima durch Verdunstung und tragen zum Hochwasserschutz bei. Als wertvolle Langzeitspeicher für Kohlenstoff kommt Mooren neben Wäldern eine große Bedeutung für das globale Klimasystem zu, da sie wie die Wälder CO2 aus der Luft entnehmen und den darin enthaltenen Kohlenstoff in Form von Torf im Moorboden binden.

Heute sind etwa 95 Prozent der Moorlandschaften in Deutschland entwässert. Sie sind bebaut oder befinden sich in land- bzw. forstwirtschaftlicher Nutzung. Durch Wiedervernässung der Moorböden können die natürlichen Funktionen von Mooren vielfach wiederhergestellt werden. 

Die internationale UN-Dekade zur Wiederherstellung von Ökosystemen

Die Vereinten Nationen haben die Jahre 2021 bis 2030 zur UN-Dekade zur Wiederherstellung von Ökosystemen erklärt. Sie rufen dazu auf, die fortschreitende Verschlechterung und Zerstörung von Ökosystemen überall auf der Welt zu stoppen und degradierte Ökosysteme wiederherzustellen. Die nationalen Beiträge, die Deutschland zur Wiederherstellung von Ökosystemen leistet, sind Teil der internationalen Aktivitäten. 

Bis Ende 2024 sind insgesamt fünf Wettbewerbsrunden geplant. Die erste Runde zum Ökosystem-Komplex „Kultur- und Agrarlandschaften“ ist bereits abgeschlossen und die Top-3-Projekte stehen fest. Die zweite Bewerbungsrunde zum Thema „Wald“ endete am 13. November mit rund 45 Projektbewerbungen – aktuell erfolgt die Auswahl der Top-3-Projekte.

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