Tagung Wildnis im Dialog: Gemeinsam für mehr Wildnis

Die Tagungsreihe Wildnis im Dialog bietet Akteur*innen im Wildnisschutz eine Plattform zur Verständigung über dringenden Handlungsbedarf und die professionelle Umsetzung von Wildnisschutz. Sie dient damit aus Sicht des BfN als wertvolle Unterstützung und bietet die Möglichkeit zu Austausch und Beratung.
Zur diesjährigen Tagung „Gemeinsam für mehr Wildnis“ trafen sich vom 4. bis 7. November 2024 auf Einladung des Bundesamtes für Naturschutz insgesamt 37 Vertreter*innen von Behörden und Verbänden an der Internationalen Naturschutzakademie des BfN auf der Insel Vilm. Im Fokus standen dabei der Erfahrungsaustausch, Fördermöglichkeiten, Zukunftspotenziale und die Akzeptanzförderung.
Zentrales Ergebnis: Damit Wildnisprojekte gelingen, haben sich Kooperationen als unverzichtbare Grundlage und Erfolgsrezept erwiesen. Öffentliche und private Partner*innen, Anwohnende und Flächenbesitzer*innen, Umweltbildung und Marketing: in Wildnisprojekten müssen viele Perspektiven zusammen- und mitgedacht werden, um deren Gelingen und Akzeptanz langfristig zu sichern.
In praxisorientierten Arbeitsgruppen und im Plenum hatten die Teilnehmenden Erfahrungen aus verschiedenen Wildnisprojekten diskutiert und Herausforderungen für deren Gelingen analysiert. So wurden unter anderem die Isolation von Wildnisgebieten in der Kulturlandschaft und ihre Verbindung durch Kooperationsprojekte und ökologische Korridore thematisiert. Ein Schwerpunktthema war die erfolgreiche Kommunikation vor und während der Ausweisung neuer Wildnisgebiete. Ein weiterer Aspekt der Tagung: Aus den Nachhaltigkeitsberichtspflichten für Unternehmen ergeben sich neue Chancen für Wildnisprojekte: Durch Partnerschaften lassen sich Finanzierungsquellen für Naturschutz erschließen und gesellschaftliche Resonanz im Sinne von Environmental Social Governance erhöhen.
Hintergrund
Die Tagungsreihe „Wildnis im Dialog“ besteht seit 2014 und spielt aus Sicht des BfN eine entscheidende Rolle bei der Etablierung von Wildnis in Deutschland. Durch die Professionalisierung und Vernetzung der Wildnisakteure hat sich ein wertvolles Netzwerk aus Vertreter*innen von Bund, Ländern, Forschung, NGOs und anderen relevanten Bereichen gebildet. Dieses Netzwerk arbeitet daran, die Umsetzung der Wildnisziele der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt voranzutreiben. Diese sehen großflächige Wildnisentwicklung auf 2% der Landfläche sowie natürliche Entwicklung auf 5% der Waldflächen Deutschlands vor.
Mit dem Wildnisfonds der Bundesregierung wurde bereits ein sehr wichtiges Förderinstrument für die dauerhafte Sicherung von großen Wildnisgebieten (>1000 ha) geschaffen. Im Rahmen des Aktionsprogramms Natürlicher Klimaschutz wird durch die kürzlich veröffentlichte Förderrichtlinie KlimaWildnis die Entwicklung und Sicherung von kleineren Flächen mit eigendynamischer Entwicklung und der Einsatz von KlimaWildnisBotschafter*innen vor Ort unterstützt.