Wie viele Zwergwale halten sich in der deutschen Nordsee auf?
Als kleinste Vertreter der Bartenwale sind die schnellen und bis zu zehn Meter langen Zwergwale meist einzeln oder paarweise anzutreffen. Typisch für die streng geschützte Art ist ihre große sichelförmige Rückenflosse und der zwei bis drei Meter hohe Blas. Die Tiere sind nach dem Washingtoner Artenschutzübereinkommen (CITES) geschützt und im Anhang IV der FFH-Richtlinie gelistet.
Bei der achttägigen Ausfahrt sichten Wissenschaftler*innen auf beiden Seiten des Schiffes entlang vorab festgelegter Messstrecken, sogenannter Transekte, nach einer standardisierten Methode die Tiere, um das räumliche Vorkommen der Walart besser einzuschätzen. Die Ende März ausgebrachten akustischen Stationen haben in den letzten Wochen Gesänge der Zwergwale aufgezeichnet. Die Geräte werden bei der Ausfahrt wieder eingeholt und im Labor ausgewertet. Mit ihrer Hilfe werden genauere Aussagen über das zeitliche Vorkommen der Tiere getroffen.
Die Untersuchungen sind Teil des Forschungsprojekts „Habitatwahl und Populationsdynamik von Schweinswalen im Ökosystem der deutschen Nord- und Ostsee (HabitatWAL)“. Aufgrund der FFH-Richtlinie ist Deutschland wie alle Mitgliedsstaaten der EU verpflichtet, die Erhaltungszustände aller auf den Anhängen verzeichneten Lebensraumtypen und Arten, somit auch Zwergwale, zu bewerten. Gefördert wird das Projekt durch das BfN mit Mitteln des Bundesumweltministeriums.