Wolf und Weidetiere - ein Praxisaustausch
Expertinnen und Experten aus Landwirtschaft, Naturschutz, Praxis (Weidetierhaltung) sowie Vertreterinnen und Vertreter von Behörden aus mehreren Bundesländern beschäftigten sich zwei Tage lang intensiv mit den aktuellen Herausforderungen und Lösungen zum Herdenschutz der Weidetierhaltung in Deutschland.
Die Teilnehmenden hielten folgende Ergebnisse fest:
- Die Weidetierhaltung ist fester Bestandteil der Kulturlandschaft und der landwirtschaftlichen Produktion. Sie leistet einen wesentlichen Beitrag für die Biodiversität.
- Gemeinsames Ziel der Teilnehmenden ist es, die Beweidung in der Kulturlandschaft zu erhalten und Übergriffe durch Wölfe zu minimieren. Der Herdenschutz ist grundsätzlich notwendig und eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe.
- Fachgerechter Herdenschutz ist gut geeignet, Übergriffe deutlich zu verringern und funktioniert mit wolfsabweisenden Zäunen, Herdenschutzhunden, Behirtung und weiteren Maßnahmen. Herdenschutz ist mit zusätzlichem Aufwand verbunden.
- Nicht jede Herdenschutzmaßnahme ist für jeden Weidetierhaltenden umsetzbar. Erforderlich ist die Integrierbarkeit in Organisations- und Betriebsabläufe.
- Das bedeutet, dass es keine pauschale Lösung gibt. Die Umsetzung effektiver Herdenschutzmaßnahmen muss daher im regionalen Kontext der Kulturlandschaft sowie der einzelnen Weidetierhaltungs- und Betriebsform betrachtet werden.
Weidetierhaltung mit Wolf bereits Realität
Weidetierhaltung ist nicht nur zentral für den Erhalt der Kulturlandschaft, sondern leistet auch einen wichtigen Beitrag zur landwirtschaftlichen Produktion sowie zur Förderung von Biodiversität. Die Rückkehr des Wolfes nach Deutschland ist einerseits ein Erfolg des Artenschutzes, andererseits stellt sie die Weidetierhaltung vor große Herausforderungen.
Die Weidetierhaltung mit dem Wolf ist in Deutschland vielerorts bereits Realität. Grundvoraussetzung hierfür ist die Umsetzung möglichst flächendeckender und akzeptierter Herdenschutzmaßnahmen.
„Wenn wir Herdenschutzhunden einsetzen, gehen die Übergriffe Richtung 0.“ (Nadine Quinn, Weidetierhalterin, die mit Herdenschutzhunden arbeitet, Teilnehmende Praktikerin)