Ausbreitungsverlauf der asiatischen Staudenknöteriche (Fallopia spp.) in Deutschland
Asiatische Staudenknöteriche breiten sich immer mehr aus und verursachen große Schäden
Die aus Asien stammenden Staudenknöteriche (Fallopia japonica und F. sachalinensis) wurden im 19. Jahrhundert bewusst als Park- und Gartenpflanze in Mitteleuropa eingeführt. Zusätzlich gibt es seit Anfang der 1990er-Jahre auch eine Hybride aus beiden Arten (Fallopia bohemica). Innerhalb der vergangenen Jahrzehnte haben sich die drei Staudenknöteriche über das gesamte Bundesgebiet ausgebreitet. Neben aktiven Anpflanzungen als Deckungspflanze, als Vieh- und Wildfutter und zur Böschungsbegrünung beruht ihre große Ausbreitung auf einer einfachen Vermehrung über Spross- und Wurzelausläufer (Rhizome): Bereits ein Rhizomfragment von 1,5 cm Länge kann einen neuen Bestand begründen. Sie siedeln sich schnell entlang von Wegen und Gewässern an und dringen in naturnahe Ökosysteme wie Auen ein.
Staudenknöteriche gefährden die biologische Vielfalt
Wegen ihres dichten Wuchses bilden Staudenknöteriche oft undurchdringliche Reinbestände, beschatten andere Arten und können diese, wie zum Beispiel den besonders geschützten Straußenfarn, verdrängen. Die asiatischen Staudenknöteriche gelten daher als invasive Arten, die die in Deutschland vorkommende biologische Vielfalt gefährden. Durch ihre enorme Wuchskraft können sie auch Uferbefestigungen und Mauerwerk zerstören. Problemlos durchstoßen sie 5 Zentimeter dicken Asphalt.
Weitere Verbreitung invasiver Arten muss verhindert werden
Beseitigungsmaßnahmen gegen weit verbreitete invasive Neophyten sind schwierig, arbeits- und kostenintensiv und daher nur in Einzelfällen sinnvoll, wie beispielsweise in besonders sensiblen Gebieten. Umso mehr gilt es, die Entstehung neuer Bestände und die weitere Verbreitung invasiver Arten zu verhindern. Dies bedeutet: keine Neuanpflanzungen invasiver Arten, keine Entsorgung von Pflanzenmaterial in der Landschaft und keine Umlagerung kontaminierter Böden.