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Bundesamt für Naturschutz

Verbreitungszentren von Neophyten (gebietsfremde Pflanzenarten) in Deutschland: aktuell und prognostiziert für den Klimawandel

Arten
Klimawandel
Der Klimawandel begünstigt Ausbreitung gebietsfremder Pflanzenarten. Die meisten gebietsfremden Pflanzenarten (Neophyten) sind in städtischen Ballungsräumen und großen Flusstälern verbreitet. Durch den Klimawandel und den erwarteten Temperaturanstieg werden sich Neophyten zukünftig weiter ausbreiten. Zum Schutz vor unerwünschten ökologischen Auswirkungen muss die Ausbreitung problematischer Arten konsequent verhindert werden.
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Stand der Daten: 2013

Klimawandel begünstigt Ausbreitung gebietsfremder Pflanzenarten

Die gegenwärtigen Hauptvorkommen gebietsfremder Pflanzenarten (Neophyten) liegen in städtischen Ballungsräumen, in Gebieten mit großem Verkehrsaufkommen und in großen Flusstälern. Hierfür sind zum Beispiel die dortige Überwärmung und die hohe Wiedereinbringungsrate durch vielfältigen Anbau sowie einfache Verbreitung von Samen kultivierter Arten entlang der Verkehrsinfrastrukturen oder Fließgewässer verantwortlich.

Neophyten profitieren vom Klimawandel

Die Ausbreitung gebietsfremder Arten wird vom Klimawandel beeinflusst. Unter den aktuellen klimatischen Bedingungen weisen das momentane Vorkommen der Neophyten und das modellierte Vorkommen von 30 invasiven und potenziell invasiven Neophyten eine sehr ähnliche Struktur und Verteilung auf. Mit dem zu erwartenden Temperaturanstieg wird für alle modellierten Neophyten die Zahl der besiedelbaren Gebiete deutlich steigen.

Vorsorge ist der beste Schutz vor unerwünschten ökologischen Auswirkungen durch Neophyten

Der Klimawandel und der weiter steigende globale Austausch an Waren und Personen erfordern eine konsequente Umsetzung des Vorsorgeprinzips beim zukünftigen Umgang mit absichtlich oder unabsichtlich importierten Arten, da diese unerwünschte ökologische Auswirkungen haben können. Dem gegenüber steht die klimabedingte natürliche Arealerweiterung von bisher nicht bei uns heimischen Arten vor allem aus dem südeuropäischen Raum, was naturschutzfachlich betrachtet einen notwendigen Anpassungsprozess darstellt. Es muss daher unterschieden werden zwischen dem Ermöglichen natürlicher Ausbreitungs- und Zuwanderungsprozesse, wodurch sich bestehende Verbreitungsgebiete ausdehnen, und dem Verhindern einer unerwünschten menschlichen Einbringung. Das Ziel ist gemäß Bundesnaturschutzgesetz, die Einbringung problematischer Arten zu verhindern und wenn dies nicht gelingt, konsequente Gegenmaßnahmen bereits zu Beginn der Ausbreitung zu ergreifen.

Kontakt im BfN

Sachgebiet Geoinformation
Bundesamt für Naturschutz
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