Wirtschaftliche Effekte von Tourismus in Nationalparken und Biosphärenreservaten
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Tourismus in Nationalparken und Biosphärenreservaten lohnt sich für die Region
Jährlich besuchen etwa 53 Millionen Touristen die Nationalparke und rund 65 Millionen Touristen die UNESCO-Biosphärenreservate in Deutschland. Alleine diese beiden Gebietskategorien generieren damit in Deutschland etwa 6 Milliarden Euro Bruttoumsatz pro Jahr und leisten einen erheblichen Beitrag zur regionalen Wertschöpfung.
Naturerleben ist ein bedeutsames Besuchsmotiv
Ein bestimmter Anteil der Gäste besucht eine konkrete Region hauptsächlich wegen des Status Nationalpark oder Biosphärenreservat. Beim Nationalpark Bayerischer Wald trifft das auf fast jeden zweiten Gast zu, beim Biosphärenreservat Schaalsee auf jeden fünften. Dies sind die Spitzenwerte bei den beiden Schutzkategorien Nationalpark und Biosphärenreservat. Ausschlaggebend für die unterschiedliche touristische Anziehungskraft der Schutzgebiete sind Faktoren wie die Bedeutung des Schutzgebiets im touristischen Marketing oder die Tatsache, dass es sich (zum Beispiel beim Bayerischen Wald) um ein Reiseziel mit langer Tradition handelt.
Der Anteil der Tagesgäste ist je nach Gebiet sehr unterschiedlich
Auch die Verteilung der Tages- und Übernachtungsgäste variiert zwischen den untersuchten Gebieten erheblich. Von den 6 direkt untersuchten Biosphärenreservaten haben 4 einen Anteil an Tagesgästen von mehr als 60 Prozent. Bei den Nationalparken weisen Unteres Odertal, Eifel und Hainich den höchsten Anteil an Tagesgästen (mehr als 75 Prozent) auf. Hohe Anteile an Übernachtungsgästen finden sich vor allem in klassischen Urlaubsregionen wie der Nord- und Ostseeküste, dem Alpenraum oder der Müritz.
Tourismus ist wichtig für Akzeptanz der Schutzgebiete
Die Kenntnisse über die wirtschaftlichen Effekte des Tourismus sind wichtig für die Kommunikation der Bedeutung von Schutzgebieten und können erheblich zur Akzeptanz bzw. zur Akzeptanzsteigerung bei lokaler Bevölkerung und Politik beitragen.
Um in den Schutzgebieten den Tourismus nachhaltig entwickeln zu können, sind detaillierte Kenntnisse über Gästeverteilung, Gästestruktur, deren Interessen und Ausgabeverhalten notwendig. Diese Erhebungen sind daher zentraler Bestandteil eines sozio-ökonomischen Monitorings.