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Bundesamt für Naturschutz

Brenndolden-Auenwiesen der Stromtäler

Wechselnasse Auenwiesen mit Brenndolde subkontinentaler Verbreitung mit natürlicher Überflutungsdynamik (Cnidion dubii).

Natura 2000-Code
6440

Beschreibung

Der Lebensraumtyp umfasst wechselnasse bis wechselfeuchte Auewiesen mit Brenndolde, die im Frühjahr oder Frühsommer periodisch überflutet werden. Die Überflutungsdauer schwankt zwischen einem und vier Monaten. Im Sommer trocknen die Flächen stark aus. Charakteristisch ist das Vorkommen von "Stromtalarten" wie dem Gottes-Gnadenkraut oder dem Kantigen Lauch.

Verbreitung

Brenndolden-Auenwiesen kommen in den Auen der großen Fluss- und Stromtäler vor. Schwerpunktmäßig sind sie an Oder, Elbe und im Rheintal zwischen Mainz und Karlsruhe verbreitet. Darüber hinaus gibt es Vorkommen z. B. auch an Havel, Spree, Schwarzer Elster oder Neiße.

Gefährdung

Wesentliche Gefährdungen für die Brenndoldenwiesen sind Veränderungen der Überflutungsverhältnisse, Aufgabe oder Intensivierung von Mahd oder Beweidung, Düngung, Aufforstung oder Umbruch. Auch Grünlandansaat oder eine Mahd zur Hauptblütezeit der vorkommenden Arten führen zur Beeinträchtigung der Bestände.

Schutz

Zum Erhalt bzw. zur Wiederherstellung des Lebensraumtyps sind v. a. die natürlichen Überflutungsverhältnisse sicher zu stellen. Zur Pflege ist eine extensive Mahd (jährlich oder alle 2-3 Jahre) notwendig, wobei der Mahdtermin an die Vegetationsentwicklung angepasst sein muss. Eine Düngung der Flächen sollte in jedem Fall unterbleiben.

Kartierungshinweise

Entscheidend für die Abgrenzung des Lebensraumtyp ist das Vorkommen von Vegetation der aufgeführten Syntaxa. Kleinere Vorkommen von Flutrasen sowie anderer Feuchtgrünland-Vegetation können in die Abgrenzung mit einbezogen werden. Brachestadien, die noch einen Teil des typischen Arteninventars aufweisen, sind als Entwicklungsflächen eingeschlossen.

Bemerkungen

Titelvorschlag: "Stromtal-Auenwiesen mit Brenndolden-Gesellschaften (Cnidion dubii)".

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