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Bundesamt für Naturschutz

*Festliegende entkalkte Dünen der atlantischen Zone (Calluno-Ulicetea)

Dünenheiden (Braundünen) der Küsten mit Dominanz von Calluna vulgaris.

Natura 2000-Code
2150*

Beschreibung

Zum Lebensraumtyp gehören entkalkte Dünenheiden mit vorherrschender Vegetation von Besenheide (Calluna vulgaris). Typische Standorte sind entkalkte Sande mit saurer Rohhumusauflage (Podsolierung). Es gibt auch grasreiche oder flechten- und moosreiche Ausbildungen.

Verbreitung

Callunaheiden auf Küstendünen haben ihren Schwerpunkt an der Nordsee auf den Geestinseln Sylt und Amrum und auf den ostfriesischen Inseln, sowie an der Festlandsküste z. B. im Eidervorland. An der Ostseeküste gibt es größere Vorkommen auf dem Darß und auf Hiddensee im Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft.

Gefährdung

Hauptgefährdungsursachen des Lebensraumtyps sind wie bei allen Dünen Eindeichungen, Küstenverbau und Küstenschutzmaßnahmen. Weitere Gefährdungen bestehen durch touristische Nutzung (Trittschäden) und Aufforstungen (mit Kiefern).

Schutz

Wesentliche Voraussetzungen für den Schutz der Callunaheiden sind der Schutz oder die Wiederherstellung natürlicher Küstendynamik und Dünenentwicklung. Größere Dünenheiden in FFH-Gebieten sollten weitgehend vom Tourismus freigehalten werden. Eine Pflege ist nicht erforderlich, extensive Schafbeweidung ist möglich.

Kartierungshinweise

Kriterium für die Abgrenzung dieses Lebensraumtyps ist das dominante Vorkommen von Calluna vulgaris auf Küstendünen. Der Lebensraumtyp tritt oft eng verzahnt mit Empetrum nigrum-Heiden (2140, an Nordhängen) auf und ist dann als Komplex abzugrenzen. Wenn ein nennenswerter Anteil an Empetrum nigrum-Heiden im Komplex vorhanden ist, so ist der gesamte Komplex den Empetrum nigrum-Küstenheiden (2140) zuzuordnen. Ist der Anteil der Empetrum nigrum-Heiden im Komplex nur gering, so wird der Komplex als Küstendüne mit Calluna-Heiden zu diesem Lebensraumtyp gestellt. Kleinere Bereiche ohne Calluna vulgaris-Dominanz können in die Abgrenzung miteinbezogen werden. Auch kleinere Bereiche zwischen Dünen, sofern sie eine entsprechende Vegetation tragen, sind eingeschlossen. Feuchtheiden in Dünentälern sind unter Lebensraumtyp 2190 separat zu fassen.

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