Labkraut-Eichen-Hainbuchenwald (Galio-Carpinetum)
Labkraut-Eichen-Hainbuchenwald (Galio-Carpinetum) auf stärker tonig-lehmigen und wechseltrockenen Böden, meist in wärmebegünstigter Lage mit Schwerpunkt im submediterranen Bereich (thermophile Eichen-Hainbuchenwälder).
Primär und sekundär als Ersatzgesellschaften von Buchenwäldern.
Beschreibung
Labkraut-Eichen-Hainbuchenwälder finden sich meist an wechselfrischen bis trockenen Standorten. Die Böden sind oft tonig oder flachgründig. Die reiche Strauch- und Krautschicht setzt sich aus wärmeliebenden Arten wie Wolligem Schneeball, Liguster, Wald-Labkraut oder Melissen-Immenblatt zusammen.
Verbreitung
In Deutschland ist der Lebensraumtyp v. a. in den mittleren und südlichen Landesteilen an wärmebegünstigten Standorten im Hügel- und Bergland relativ weit verbreitet. Es gibt primäre Bestände der potenziell natürlichen Vegetation aber auch zahlreiche durch meist historische Waldbewirtschaftungsformen auf Buchenwaldstandorten entstandene Sekundärbestände.
Gefährdung
Wesentliche Gefährdungen sind der Eintrag von Nähr- und Schadstoffen aus der Luft, zu hohe Wildbestände, intensive Forstwirtschaft, Nadelholzaufforstungen sowie die Förderung einer einzigen Baumart.
Schutz
Eine Nutzung oder Pflege primärer Bestände ist zum Erhalt des Lebensraumtyps nicht erforderlich. Sekundäre Bestände bedürfen einer gezielten Pflege bzw. forstlichem Management. Teilbereiche sollten wegen der wertvollen tot- und altholzreichen Zerfallsphasen ungenutzt bleiben.
Kartierungshinweise
Die Einstufung und Abtrennung von Lebensraumtyp Sternmieren-Eichen-Hainbuchenwald (9160) erfolgt über die Trennarten zwischen Stellario-Carpinetum und Galio-Carpinetum. Standorte der Auen gehören i.d.R. zum Stellario-Carpinetum. Subkontinentale Eichen-Hainbuchenwälder gehören zum Lebensraumtyp 91G0. Hangwaldbestände mit stärkerer Beteiligung von Tilia platyphyllos oder Acer pseudoplatanus sind ggf. dem Lebensraumtyp Schlucht- und Hangmischwälder des Tilio-Acerion (9180) zuzuordnen.