Schwermetallrasen (Violetea calaminariae)
Natürliche und halbnatürliche, meist lückige Schwermetallrasen auf natürlich anstehendem schwermetallreichem Gestein ( z.B. Blei, Zink, Kupfer) oder meist älteren Abraumhalden des Bergbaus. Jüngeren Bergbauhalden mit ersten Pionierstadien fehlen i.d.R. die besonders gefährdeten endemischen Sippen und diese sind daher nicht eingeschlossen.
Beschreibung
Der Lebensraumtyp wird geprägt durch die meist lückigen Rasen aus schwermetalltoleranten Pflanzenarten wie dem Galmei-Veilchen, der Galmei-Grasnelke oder der Wiesen-Schaumkresse. Diese Rasen wachsen auf natürlich anstehendem schwermetallreichem Gestein (z. B. Blei, Zink, Kupfer) oder meist älteren Abraumhalden des Bergbaus.
Verbreitung
Schwermetallrasen konzentrieren sich v. a. auf Eifel, Sauerland und Weserbergland (Nordrhein-Westfalen) sowie den Harz und sein Umfeld (Niedersachsen, Sachsen-Anhalt). Daneben gibt es noch einzelne Vorkommen z. B. am Donnersberg (Rheinland-Pfalz) und im Raum Freiberg (Sachsen).
Gefährdung
Hauptsächliche Gefährdungsfaktoren für den Lebensraumtyp sind der Abbau von Gesteinen oder die Verfüllung der Standorte. Eine Beeinträchtigung kann weiterhin durch Tritt oder Nährstoffanreicherung entstehen, die das Wachstum von weniger spezialisierten, konkurrenzkräftigen Arten fördert.
Schutz
Die bestehenden, oft sehr kleinflächigen Vorkommen müssen dauerhaft gesichert und eine Veränderung der Wuchsorte durch Gesteinsabbau oder Verfüllung vermieden werden. Bei Standorten mit geringerer Schwermetallkonzentration kann u. U. die Entfernung der aufkommenden Gehölze in mehrjährigen Zeitabständen notwendig sein.
Kartierungshinweise
Kriterium zur Abgrenzung dieses Lebensraumtyps ist das Vorkommen von Vegetation der aufgeführten Syntaxa. Dabei ist nicht zwischen natürlichen und anthropogenen Vorkommen zu unterscheiden. Lediglich junge artenarme Pionierstadien auf schwermetallarmen Standorten sind nicht mit einzubeziehen. Felsspaltenvegetation auf Serpentinit und schwermetallreichem Silikatgestein des Verbandes Asplenion serpentini gehört zum Lebensraumtyp 8220.
Bemerkungen
Oft sehr kleinflächig. Jüngere Abraumhalden weisen i.d.R. geringere Schwermetallgehalte durch verbesserte Abbautechnologie auf können dann keine entsprechende Vegetation tragen.