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Bundesamt für Naturschutz

Silikatschutthalden der kollinen bis montanen Stufe

Natürliche und naturnahe Silikatschutthalden der kollinen bis montanen Stufe, z. T. an trocken-warmen Standorten, mit Galeopsietalia-segetum-Gesellschaften; sekundäre Aufschlüsse durch aktiven Steinbruchbetrieb sind ausgeschlossen. Die Silikatschutthalden sind z. T. reich an Farnen und Moosen.

Natura 2000-Code
8150

Beschreibung

Zum Lebensraumtyp gehören die natürlichen und naturnahen Schutthalden aus saurem Gestein in der Hügel- und Bergstufe. Der Hangschutt ist meist festliegend. Trocken-warme Standorte sind durch Gesellschaften des Gelben Hohlzahns gekennzeichnet. Frische Standorte der Schutthalden sind reich an Farnen und Moosen.

Verbreitung

Silikat-Schutthalden die zu diesem Lebensraumtyp gehören sind in den sauren Mittelgebirgen verbreitet. Man findet sie z. B. in Eifel, Hunsrück, Westerwald, Schwarzwald, Erzgebirge oder dem Thüringisch-Fränkischen Mittelgebirge.

Gefährdung

Neben der Trittbelastung durch Wandern oder Bergsteigen sind Silikat-Schutthalden durch Gesteinsabbau gefährdet. Vorkommen in der Nachbarschaft von Weinbergen können auch durch den Eintrag von Dünge- oder Pflanzenschutzmitteln beeinträchtigt werden.

Schutz

Eine Pflege des Lebensraumtyps ist nicht erforderlich. Der Abbau von Gesteinen in den Flächen sollte durch eine entsprechende Schutzausweisung bzw. -verordnung ausgeschlossen werden. Bei starker Trittbelastung durch Wandern oder Bergsteigen kann eine Regelung der Freizeitnutzung durch Managementpläne sinnvoll sein.

Kartierungshinweise

Voraussetzung der Zuordnung einer Schutthalde zu diesem Lebensraumtyp ist das Vorkommen von Vegetation der aufgeführten Syntaxa.

In die Abgrenzung sollte der gesamte wald- und gebüschfreie Teil der Schutthalde einbezogen werden, wenn in nennenswerten Flächen entsprechende Vegetation ausgebildet ist. Schutthalden ganz ohne Vegetation höherer Pflanzen sind nicht zu erfassen.

Vorkommen in aufgelassenen Abbaubereichen mit einer naturnahen Entwicklung gehören zu diesem Typ. Vorkommen auf Ablagerungen (z. B. Deponien, Halden in aktiven Abbaubereichen) gehören nicht zum Typ. 

Zum Lebensraumtyp gehört die gesamte waldfreie Schutthalde, auch wenn die kennzeichnende Vegetation aktuell nur in Teilbereichen ausgebildet ist. 

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