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Bundesamt für Naturschutz

Arnica montana – Übertragbares Managementkonzept

Bundesprogramm Biologische Vielfalt
Die Bestände der mitteleuropäischen Blütenpflanze Arnika sind dramatisch eingebrochen. Am Beispiel von Beständen und Standorten in Mittelhessen erforscht das Projekt „Arnica Montana“ die Hintergründe des Rückgangs. Darauf aufbauend wird ein deutschlandweit übertragbares Managementkonzept für den Arterhalt entwickelt und erprobt.
Bundesland
Hessen
Laufzeit
01.08.2014 – 31.12.2020
Finanzvolumen
1.571.949 €
Förderschwerpunkt
Arten in besonderer Verantwortung Deutschlands

Arnica montana – Übertragbares Managementkonzept

Hintergrund

Arnica montana, Arnika oder Berg-Wohlverleih genannt, ist eine in Mitteleuropa beheimatete Blütenpflanze, für die Deutschland aufgrund der Lage im Verbreitungszentrum eine besondere Verantwortung trägt. In den letzten Jahren sind die Bestände in Deutschland wie in ganz Europa dramatisch eingebrochen, vor allem an Standorten im Tiefland (unter 500 Meter). Woran das liegt, ist bisher nur in Ansätzen verstanden.

Projekt

Im Projekt „Arnica montana“ wurden zum einen die Hintergründe des Rückgangs am Beispiel von Beständen und Standorten in Mittelhessen genauer erforscht. Zum anderen entwickelte und erprobte darauf aufbauend ein deutschlandweit übertragbares Managementkonzept für den Erhalt der Art.

Als mögliche Auslöser des Rückgangs von Arnica montana werden zum einen nicht geeignete Bewirtschaftungsweisen und eine zu hohe Nährstoffversorgung der Standorte gesehen. Zum anderen werden auch genetische Ursachen vermutet. Denn durch die anhaltende Verringerung und Fragmentierung der Bestände könnte es zu Inzuchteffekten kommen. Um diese überhaupt erfassen zu können, wurde im Rahmen des Projektes erstmals ein standardisiertes System zum genetischen Monitoring der Art entwickelt. Anhand von sogenannten Mikrosatelliten-Markern können Verwandtschaftsverhältnisse innerhalb von Populationen ermittelt werden.

In einem weiteren Teilprojekt standen Langzeitversuche im Fokus. Mit den Freilandexperimenten wurde getestet, wie sich die Wirksamkeit gängiger Maßnahmen zum Erhalt und zur Rehabilitation der Arnika-Bestände verbessern lässt. Es ging sowohl um Eingriffe vor Ort an bestehenden Standorten, indem dort zum Beispiel offene Bodenflächen geschaffen wurden, auf denen die Arnika-Samen besser keimen können. Hier konnte das Projekt auf den Erfahrungen eines Projekts im Fichtelgebirge aufbauen, das ebenfalls im Rahmen des Bundesprogramms Biologische Vielfalt gefördert wurde. Daneben wurde im vorliegenden Projekt auch das Potenzial von ex situ-Maßnahmen untersucht, darunter die Effektivität gezielter Anzucht und Kreuzungen verschiedener Arnika-Populationen, um mögliche Inzucht-Effekte auszugleichen.

Die Forschungsergebnisse über den Einfluss von populationsgenetischen und standortbezogenen Faktoren dienten schließlich dazu, in der zweiten Hälfte der Projektlaufzeit auf die jeweiligen Standorte zugeschnittene Maßnahmen zur Regeneration der Arnika-Bestände zu entwickeln. Durch die Einbindung lokaler Akteurinnen und Akteure und den gezielten Wissenstransfer wurde eine nachhaltige Pflege und Sicherung der Populationen angestoßen. Auf Basis der gesammelten Erfahrungen wurde im Rahmen des Projektes am Ende ein deutschlandweit übertragbares Managementkonzept zur langfristigen Sicherung der Tieflandbestände von Arnica montana erarbeitet.

Umsetzungspartner: Botanischer Garten der Philipps Universität Marburg

Forschungspartner: Fachgebiet Naturschutzbiologie der Philipps-Universität Marburg; Institut für Botanik, Pflanzenökologie und Naturschutz der Hochschule Geisenheim

Projektträgerschaft

Botanischer Garten der Philipps Universität Marburg
Karl-von-Frisch-Straße, 35032 Marburg
06421 28-21507

Förderung durch

Das Verbundprojekt wurde gefördert im Rahmen der gemeinsamen Förderinitiative „Forschung zur Umsetzung der Nationalen Biodiversitätsstrategie“ durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) sowie durch das Bundesamt für Naturschutz (BfN) mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV).

Kontakt

Programmbüro Bundesprogramm Biologische Vielfalt
0228 3821-1809
0228 3821-1440
Heinrich-Konen-Str. 1, 53227 Bonn
VDI/VDE Innovation + Technik GmbH
Dr. Mathias Boysen
Steinplatz 1, 10623 Berlin
030 310078-5542
030 310078-158
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