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Bundesamt für Naturschutz

BatTrend - Weiterentwicklung und Integration von Fledermaus-Monitoring-Methoden für die verbesserte Bewertung von Populationsentwicklungen

Monitoring
Arten
Nationales Artenhilfsprogramm
Im Projekt BatTrend soll das Vorgehen beim bundesweiten Fledermausmonitoring methodisch weiterentwickelt, exemplarisch erprobt und optimiert werden, um zukünftig für alle heimischen Fledermausarten verlässliche Populationstrends ableiten zu können.
Zuständiges Fachgebiet
Fachgebiet II 1.3 Monitoring der terrestrischen Biodiversität
Laufzeit
01.08.2023 - 31.12.2026
Finanzvolumen
1.251.964,44 €
Ein Cluster von Großen Mausohren im Winterquartier im Harz
Ein Cluster von Großen Mausohren im Winterquartier im Harz

Beschreibung

FKZ 3523152200

Hintergrund

Fledermauspopulationen in Deutschland sind vielfältigen Bedrohungen ausgesetzt: Ihre Nahrungsgrundlage schwindet („Insektensterben“), der Verlust und die Fragmentierung von Lebensräumen nehmen weiter zu, Windenergieanlagen bedrohen insbesondere migrierende Arten, der Klimawandel führt zu extremeren Wetterschwankungen und u. a. durch die Sanierung und energetische Dämmung von Gebäuden verschwinden geeignete Quartiere. Wie sich diese Faktoren auf die landes- und bundesweite Populationsgröße auswirken, ist allerdings weitgehend unbekannt. Um diese Wissenslücke zu füllen, werden Datensätze zum Populationsverlauf benötigt, welche die Verbreitungsgebiete der Arten möglichst umfassend abdecken und möglichst lange Zeiträume umfassen. 

Projekt

Ziel des Projektes ist es, das Fledermausmonitoring in Deutschland nach den besten verfügbaren Techniken zu optimieren, um aussagekräftige Daten zu Populationstrends zu generieren. Dabei werden neue, innovative Monitoringmethoden, wie automatisierte Analyseverfahren für die Fledermauserfassung und die Nutzung von eDNA, erprobt und wissenschaftlich evaluiert. Als Ergebnis wird ein Konzept für ein umfassendes bundesweites Fledermausmonitoring inkl. der Integration neuer Methoden und automatisierter Verfahren und die Schaffung der Infrastruktur für die langfristige Erfassung, Haltung und Auswertung der Daten erstellt. Für die Umsetzung des Konzeptes soll ein Netzwerk von Koordinierungsstellen, Verbänden und ehrenamtlichen Fledermausschützer*innen etabliert werden. Im Projekt „Bedrohte Daten von bedrohten Arten“ (s. Weiterführende Links) wurde die Online-Plattform BATLAS (s. Weiterführende Links) entwickelt. BATLAS ermöglicht die Sicherung und automatisierte Auswertung von Fledermauszähldaten. Damit können Populationstrends auf verschiedenen räumlichen Ebenen - sowohl bundesweit, aber auch auf Ebene der Bundesländer sowie auf regionaler Ebene – und mit verschiedenen Zeitschnitten abgebildet werden. Das BATLAS-System wird im BatTrend-Projekt weiterentwickelt, so dass neben Daten aus Winterquartierzählungen auch Daten z.B. aus der Erfassung von Wochenstuben in BATLAS integriert werden können.

Folgende Module werden dazu im Vorhaben bearbeitet: 

  • Modul 1: Etablierung eines automatisierten Langzeitmonitorings in ausgewählten Winterquartieren mit Hilfe von Lichtschranken und Kamerafallen
  • Modul 2: Vergleichende Untersuchungen zur Eignung von Monitoringmethoden (Quartierkontrollen, eDNA, akustisches Monitoring) und deren Anwendbarkeit auf Populationen verschiedener Arten
  • Modul 3: Weiterentwicklung des BATLAS-Systems und Etablierung eines möglichst flächendeckenden Netzwerks von Koordinierungsstellen, Verbänden und ehrenamtlichen Fledermausschützer*innen zur Erfassung von deutschlandweiten Zähldaten 
  • Zentrales Modul: Modulübergreifende Auswertung, Zusammenführung und Evaluation der Ergebnisse und Erstellung eines Gesamtkonzepts für ein deutschlandweites Fledermausmonitoring mit artspezifischen Empfehlungen für die geeigneten Monitoringmethoden und den notwendigen Untersuchungsumfang. 

Ausblick

BatTrend bildet die Grundlage für die Weiterentwicklung des bundesweiten Fledermausmonitorings. Für jede heimische Fledermausart sollen Empfehlungen für geeignete Monitoringmethoden und notwendige Untersuchungsumfänge für eine fundierte und effiziente bundesweite Datenerhebung erarbeitet werden. Zukünftig sollen aktuelle und belastbare Daten zu der Entwicklung der Fledermauspopulationen in Deutschland vorliegen, so dass gehandelt werden kann, wenn sich negative Populationsentwicklungen abzeichnen. 

 

Zuwendung (bestimmt) für

Universität Greifswald
Angewandte Zoologie und Naturschutz, Zoologisches Institut und Museum
Loitzer Str. 26, 17489 Greifswald

Förderung durch

Bundesamt für Naturschutz (BfN) mit Fördermitteln aus dem Nationalen Artenhilfsprogramm

Kontakt im BfN

Melanie Neukirchen
Fachgebiet II 1.3 Monitoring der terrestrischen Biodiversität
0228 8491-1468
Konstantinstr. 110, 53179 Bonn
Dr. Daniel Lewanzik
Fachgebiet II 1.1 Zoologischer Artenschutz
0228 2491-1232
Konstantinstr. 110, 53179 Bonn
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