Einbeziehung von Tierbedürfnissen in die Planung und Gestaltung von Freiräumen - Animal-Aided Design

Beschreibung
FKZ 3516 89 2106
Gerade Städte mit ihrem vielfältigen Habitatmosaik werden auch für Tiere immer attraktiver. Wildtiere in der Stadt beleben und bereichern unseren städtischen Alltag. Dennoch werden Tiere im urbanen Raum und bei der Gestaltung von Freiräumen bisher nicht ausreichend betrachtet. Zwar kommen bei größeren und komplexen (Wohnungs-)Bauvorhaben die rechtlichen Vorgaben von Eingriffsreglung und besonderem Artenschutz zum Tragen. Diese zielen jedoch vorwiegend auf den Schutz ausgewählter, besonders geschützter Arten, die am Standort bereits vorhanden sind. Während die Integration botanischer Vielfalt in die Freiraumgestaltung mittlerweile recht gut gelingt, z. B. durch die Verwendung standortheimischer Arten, liegen zur Planung für eine vielfältige Tierwelt im urbanen Raum bisher kaum Praxisbeispiele vor.
Das Konzept von Animal-Aided Design (AAD) hat diese Lücke gefüllt und anhand praktischer landschaftsarchitektonischer Gestaltungsaufgaben das Konzept zum Erhalt der biologischen Vielfalt im urbanen Raum mit den Ökosystemleistungen städtischer Grünräume verbunden. Ziel von AAD war es, die Bedürfnisse von Tieren im Planungsprozess besser zu berücksichtigen und als kreativen Entwurfsbaustein der Freiraumgestaltung zu nutzen. AAD zielte auf die integrative Planung von Tiervorkommen bei der Freiraumgestaltung und setzte sowohl bei der landschaftsarchitektonischen Gestaltung von Freiräumen als auch bei Planungen des Naturschutzes z. B. im Rahmen von Kompensationsmaßnahmen an. Tiere wurden als integraler Bestandteil der Entwurfsplanung gleichberechtigt neben anderen Planungsbelangen betrachtet.
In der Voruntersuchung für ein E+E Vorhaben wurde die Methode AAD im Hinblick auf die Einbindung in konkrete Planungsabläufe der städtebaulichen Entwurfsplanung und der architektonischen und landschaftsarchitektonischen Objektplanung weiter entwickelt. Der Fokus der Betrachtung lag auf den gebäudebezogenen Freiflächen im Wohnungsbau – im Wohnumfeld. Es wurde geprüft, für welche Tierarten, für welche Projekte des Wohnungsbaus und in welchen Phasen der Objektplanung eine Anwendung von AAD in der Stadt generell erfolgsversprechend ist. Im Ergebnis sollten die Machbarkeit sowie organisatorische und inhaltliche Rahmenbedingungen für die konkrete praktische Erprobung in einem potentiellen Hauptvorhaben geklärt sein.