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Bundesamt für Naturschutz

Kulturlandschaft Mittlere Havel

Landschaftsplanung
Erprobungs- und Entwicklungsvorhaben
Entwicklung und modellhafte Umsetzung einer regionalen Konzeption zur Bewältigung von Eingriffsfolgen am Beispiel der Kulturlandschaft Mittlere Havel
Bundesland
Brandenburg
Zuständiges Fachgebiet
Fachgebiet II 4.1 Landschaftsplanung, räumliche Planung und Siedlungsbereich
Laufzeit
01.12.2000 - 31.12.2005 (Hauptvorhaben) 01.07.2001 - 31.12.2005 (Wissenschaftliche Begleitung)
Lage
Kulturlandschaft Mittlere Havel zwischen Potsdam und Brandenburg, Landkreis Potsdam-Mittelmark, Brandenburg
Finanzvolumen
2.390.000 €
Förderschwerpunkt
Naturschutzgerechte Regionalentwicklungen anstoßen
Kulturlandschaft "Mittlere Havel"

Beschreibung

Die naturschutzrechtliche Eingriffsregelung nach § 18 ff Bundesnaturschutzgesetz verpflichtet Vorhabenträger dazu, erhebliche und nachhaltige Beeinträchtigungen von Naturhaushalt und Landschaftsbild möglichst zu vermeiden. Darüber hinaus sind unvermeidbare Beeinträchtigungen so auszugleichen, dass die Funktionsfähigkeit des Naturhaushaltes gewährleistet und das Landschaftsbild landschaftsgerecht wiederhergestellt oder neugestaltet ist. Dafür sind Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen durchzuführen.

Insbesondere die Umsetzung dieser Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen stößt zunehmend auf Probleme. Die schwierige und sehr kostenintensive Flächenfindung und Flächenbereitstellung erweist sich dabei mehr und mehr als entscheidendes Hindernis. Durch ein frühzeitiges Management und in Kooperation mit den Landnutzern und -eigentümern können diese Probleme auch im Sinne des Naturschutzes wesentlich besser bewältigt werden.

Hier setzte das Erprobungs- und Entwicklungsvorhaben an. Es hat eine Vorreiterrolle übernommen und Möglichkeiten der Organisation einer Bevorratung von Flächen und Maßnahmen im Rahmen der naturschutzrechtlichen Eingriffsregelung aufgezeigt, die den naturschutzfachlichen Anforderungen Rechnung trägt. Mit dem Aufbau einer so genannten Flächenagentur als neuartige Organisationsstruktur wurde eine Kooperations- und Koordinationsstelle geschaffen, die die Umsetzung der Eingriffsregelung erleichtern soll. Es ist Aufgabe der Flächenagentur, die Umsetzung von Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen insbesondere das Management zur Flächenbereitstellung sowie zur langfristigen Sicherung und Unterhaltung der Maßnahmen zu übernehmen.

Die Flächenagentur wird als Ansprechpartner unmittelbar den Eingriffsverursachern, d. h. den jeweiligen Vorhabenträgern zur Verfügung stehen und ihnen verschiedene Leistungspakete als Dienstleistung anbieten.

Dabei geht es nicht darum, den einzelnen Eingriffsverursachern ihre Pflichten gemäß § 18 BNatSchG abzunehmen, sondern um einen naturschutzfachlich sinnvolle Koordination der Einzelverpflichtungen auf Grundlage eines übergeordneten naturschutzfachlichen Raum- und Zielkonzeptes. Durch dieses zentrale Management soll im Rahmen der Eingriffsregelung ein effektiverer Beitrag zur Umsetzung des naturschutzfachlichen Gesamtkonzeptes für die Region geleistet werden.

Die anstehenden Koordinationsaufgaben erfordern nicht nur die Einbeziehung der regionalen Akteure des Naturschutzes und der jeweiligen Vorhabenträger, sondern aller relevanten Akteure und Institutionen, wie z. B. aus der Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Wasserwirtschaft, sowie der Gebietskörperschaften.

Weiterhin diente das Vorhaben dazu, wichtige Einzelmaßnahmen des naturschutzfachlichen Gesamtkonzeptes der Region, die nicht im Rahmen der Eingriffsregelung umgesetzt werden können, zu fördern. Durch die Kombination von Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen mit ergänzenden originären Naturschutzmaßnahmen sollen umfassende Maßnahmen zum Aufbau von Biotopverbundstrukturen sowohl im trockenen als auch im feuchten Bereich umgesetzt werden. Dabei sollen die flankierenden investiven Maßnahmen insbesondere die Lücken schließen, die nicht im Rahmen der Verpflichtungen aus der Eingriffsregelung als Ausgleichs - und Ersatzmaßnahmen umgesetzt werden können.

Projektträgerschaft

Naturschutzfonds Brandenburg
Hauptvorhaben
Lenné Str. 74, 14471 Potsdam
Universität Potsdam
Wissenschaftliche Begleitung
Postfach 601 553, 14415 Potsdam

Förderung durch

BfN, Naturschutzfonds Brandenburg, Land Brandenburg (Ministerium für Landwirtschaft, Umweltschutz und Raumordnung), Universität Potsdam

Kontakt im BfN

Fachgebiet II 4.1
Alte Messe 6, 04103 Leipzig

weiterführender Inhalt

Publikation
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