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Bundesamt für Naturschutz

Naturschutz und fortschrittliche Biokraftstoffe

Erneuerbare Energien
Forschungs- und Entwicklungsvorhaben
Fortschrittliche Biokraftstoffe werden definiert als Kraft- und Brennstoffe aus Biomasserohstoffen, die nicht mit der Nahrungsmittelproduktion in Konkurrenz stehen und wenig indirekte Landnutzungsänderungen (iLUC) nach sich ziehen. Gleichzeitig sollen sie aber einen hohen Beitrag leisten Treibhausgasemissionen zu reduzieren. Die EU fördert im Rahmen der Erneuerbare Energien Direktive (RED II) zukünftig gezielt fortschrittliche Biokraftstoffe aus Abfall- und Reststoffen der Land- und Forstwirtschaft, die sich weniger ungünstig auf den Naturhaushalt auswirken als Anbaubiomasse intensiv bewirtschafteter Flächen, wie z.B. Raps, Getreide und Palmöl.
Inhaltliche Schwerpunkte
Nachhaltige Nutzung
Zuständiges Fachgebiet
Fachgebiet II 4.3 Naturschutz und Erneuerbare Energien
Laufzeit
01.12.2016 bis 01.07.2019

Beschreibung

FKZ 3516 82 2800

Fortschrittliche Biokraftstoffe werden in der EU durch die Neufassung der EU-Richtlinie für Erneuerbare Energien (Renewable Energy Directive, kurz RED II) gezielt gefördert. Die RED II als Neufassung der RED I stellt den rechtlichen Rahmen für die Nutzung von Bioenergie in der EU für den Zeitraum ab 2021 dar. Eine Überarbeitung der RED II, die RED III wird für Ende 2022 erwartet.

Durch die Regelungen und Anreize der RED II für die Nutzung fortschrittlicher Biokraftstoffe soll eine weitere Intensivierung auf land- und forstwirtschaftlichen Flächen vermieden werden. Gleichzeitig sollen über die Nachhaltigkeitskriterien Flächen mit einer hohen biologischen Vielfalt vor einer Umwandlung, zum Beispiel in Ackerland, geschützt werden. 

Projektziele

Gegenstand des F+E Vorhabens (FKZ 3516 82 2800) war die Analyse und die Bewertung der Auswirkungen von fortschrittlichen Biokraftstoffen auf Natur und Landschaft. Zudem wurde eine Analyse der verschiedenen Wirkmechanismen diverser Biokraftstoffpfade auf Naturschutzaspekte durchgeführt. Die Entwicklung von Kriterien zur Berücksichtigung eines naturverträglichen Ausbaus der fortschrittlichen Biokraftstoffe war das Kernziel der Studie. Darüber hinaus wurden auch Lösungsansätze zur Weiterentwicklung der RED II erarbeitet.

Lösungsansätze

Das Forschungsvorhaben zeigt, dass einige der festgelegten Nachhaltigkeitsanforderungen in der RED II im Vergleich zur RED I abgeschwächt wurden. Damit wird der Erhalt und die Entwicklung der biologischen Vielfalt in Deutschland geschwächt. 
Den Mitgliedsstaaten werden in der RED II Möglichkeiten eingeräumt zusätzliche Nachhaltigkeitskriterien für Biokraft- und Biobrennstoffe einzuführen, die über die dort genannten Anforderungen hinausgehen. Um den Druck auf die Flächen zu verringern, sollten Wirkmechanismen und Anreize zur Umsetzung der RED II in Deutschland so gestaltet werden, dass eine möglichst geringe zusätzliche Nachfrage nach Biomasse und flächenbezogenen Reststoffen entsteht, z.B. bei der Umsetzung der Quotenregelung von Biokraftstoffen in nationales Recht, sowie bei der Ausgestaltung von Förderinstrumenten zur Nutzung von Biomasse.
Weitere Empfehlungen des Forschungsvorhabens betreffen Handlungsoptionen für Wissenschaftler*innen in der Biomassepotenzialforschung, für Akteure in Zertifizierungssystemen sowie für Anlagenbetreiber*innen. 

Projektpartnerschaft

Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg (ifeu)
Wilckensstr. 3, 69120 Heidelberg

Fachbetreuung im BfN

Dr. Georgia Erdmann
0341 30977-163

weiterführender Inhalt

Detaillierter Ergebnisbericht
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