Ostrügensche Boddenlandschaft
Beschreibung
Die stark bewegte Boddenlandschaft Ostrügens ist gekennzeichnet durch flache Meeresbuchten, Kliff- und Schräguferküsten, Block- und Sandstrände, Dünen, Strandwälle, Nehrungen und Boddengewässer, Flachwasserseen, Niederungen und geschlossene Waldgebiete auf historisch alten Waldstandorten.
Das weite Spektrum an Biotoptypen beinhaltet mit den natürlichen Hangwäldern der Steilküsten, den Buchenwäldern der Plateaulagen, den Block- und Sandstränden, waldfreien Niedermooren, Salzwiesen und Röhrichten, Bruchwäldern, Magerrasen, Heiden und Wasserflächen Lebensräume einer artenreichen Flora und Fauna von hohem Naturschutzwert. Zu den seltenen Arten zählen Meerstranddistel, mittlerer Sonnentau, Glockenheide, Sumpf-Glanzkraut, See- und Fischadler, Raub- und Trauerseeschwalbe, Wiedehopf, Kreuzkröte, Springfrosch, Fischotter etc.
Mit dem Projekt wurden die hochwertigsten Bereiche von Natur und Landschaft im Kerngebiet gesichert, und zahlreiche beispielhafte Maßnahmen zur Renaturierung und Optimierung von Lebensräumen konnten mit Erfolg durchgeführt werden. Durch Flächenerwerb, Besucherlenkungsmaßnahmen sowie die kostenlose Übertragung von Flächen der Bodenverwertungs- und -verwaltungs GmbH (BVVG) an den Landschaftspflegeverband konnten großflächig zusammenhängende Buchenwälder, Strand-, Dünen- und Kliffabschnitte sowie Moore und Gewässer aus der Nutzung genommen und der eigendynamischen Entwicklung überlassen bzw. dahin entwickelt werden. Nicht standortheimische Nadelholzforsten werden sukzessive in naturnahe Laubwälder umgewandelt. Insgesamt wurden rund 1000 ha Flächen im Rahmen des Projektes erworben, ca. 350 ha wurden von der BVVG unentgeltlich zur Verfügung gestellt. Die Wiederherstellung naturnaher Wasserverhältnisse konnte in mehreren Niedermoorbereichen auf insgesamt ca. 500 ha Fläche erfolgreich durchgeführt werden. Der stark eutrophierte Schmachter See wurde entschlammt und natürliche Nährstoffgehalte im Wasser wiederhergestellt. Zur Entwicklung von Trocken- und Magerrasen und zur Erhaltung der Feuersteinfelder, eines einzigartigen Bio- und Geotops wurden umfangreiche Entbuschungsmaßnahmen durchgeführt.