Erfahrungen zum Herdenschutz am Steilhang
Die von der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen (HfWU) und der AGRIDEA – Schweizerische Vereinigung für die Entwicklung der Landwirtschaft und des ländlichen Raumes erarbeiteten Empfehlungen richten sich dabei an Tierhalter*innen, aber auch an Verbände und die Bundesländer, die für die Prävention von Nutztierschäden bei Wolfsangriffen zuständig sind. Ziel ist es, alle Beteiligten bei der Umsetzung von Herdenschutzmaßnahmen auf Sonderstandorten, zum Beispiel auf Steillagen, zu unterstützen.
Die Umsetzung von Herdenschutzmaßnahmen im Mittel- und Hochgebirge in Deutschland steht vor besonderen Herausforderungen: eine starke Hangneigung, mangelnde Zugänglichkeiten der Weideflächen, ein unruhiges Relief, die Querung von Bachläufen oder die Unübersichtlichkeit der Flächen durch Felsblöcke und Gehölzstrukturen. Auf eben diese Besonderheiten geht die BfN-Schrift 692 detailliert ein.
Der Publikation liegt das gleichnamige Forschungs- und Entwicklungsvorhabens zum „Herdenschutz am Deich in der Praxis – Betriebe im Portrait: Erfahrungen und Empfehlungen für den Herdenschutz auf Sonderstandorten“ zugrunde. Im Projekt waren zunächst anhand von Interviews und Besichtigungen von 15 Betrieben im deutschsprachigen Raum (Deutschland, Österreich und Schweiz) Informationen gesammelt worden – Praxisbeispiele ebenso wie besondere Schwierigkeiten und Herausforderungen, denen Halter*innen von Weidetieren an Steillagenstandorten in ihrer täglichen Arbeit begegnen. Im Anschluss wurden die Daten analysiert und in die Entwicklung von Empfehlungen für die praktische Umsetzung von Herdenschutzmaßnahmen an Steillagen aufgenommen.